#20 Annika Lange: Lektionen aus der Stadt, die niemals schläft.
Shownotes
In dieser Folge spreche ich mit Annika Lange. Als Senior Account & Campaigns Manager in einer der angesagtesten Influencer Solution Agencys, Fohr, in New York City ist sie am Puls der Zeit und teilt mit uns die neusten Trends und Entwicklungen im Online Marketing.
Außerdem sprechen wir darüber:
- Wie sie das fast Unmögliche geschafft hat als Deutsche in Amerika zu leben und zu arbeiten.
- Was sie in 7 Jahren NYC gelernt hat.
- Warum Plan B sich in ihrem Leben meist als der bessere Weg erwiesen hat (& was sie übers Loslassen gelehrt hat)
- Warum wir alle mehr über unsere Leidenschaften sprechen sollten.
Ganz viel Spaß bei dieser Folge.
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Annika Lange.mp3
Julia: Also, ich fang jetzt einfach mal an. Ich habe nämlich heute mit der lieben Annika Lange hier im Podcast unterwegs. Anika sitzt gerade in New York in ihrem Apartment, bevor sie dann nachher ins Büro fährt. Durch die sechs Stunden Zeitverschiebung haben wir ein bisschen gebraucht, um einen Termin zu finden, aber wir haben es geschafft. Wir sind hier, und ich habe gerade schon gesagt, ich glaube, es ist für viele ganz spannend zu hören, wie so dein Lebensweg und dein Karriereweg aussah, weil du so ein bisschen den Traum lebst, den viele junge Menschen haben. Du bist nämlich seit sieben Jahren jetzt in New York. #00:00:56-4#
Annika: Äh ja, im August, am 7. August, war mein siebenjähriges NewYork anniversary. #00:01:02-9#
Julia: Super, super cool, also ziemlich lange, nicht nur irgendwie ein Auslandsaufenthalt, sondern du hast deinen kompletten Lebensmittelpunkt nach Amerika verlegt. #00:01:13-8#
Annika: Ja, im Gegensatz zu dem, was meine Eltern wahrscheinlich damals gedacht hätten als ich hier her gezogen bin. #00:01:18-9#
Julia: Wusstest du das damals schon? #00:01:20-4#
Annika: Für ein, für ein kleines Auslandsstudium vielleicht unterschwellig, ich muss sagen, das hat sich ein bisschen gewandelt nach den ersten drei, vier Jahren, grundsätzlich nach der Pandemie. Dann war für mich klar, als ich hier war, okay, das ist vielleicht doch nicht nur ein Kapitel. #00:01:46-0#
Julia: Nach der Pandemie, weil da war ein komplettes Zentrum und einmal alles stillgelegt. #00:01:52-4#
Annika: Ja, ich glaube, das hat dann auch dem ganzen irgendwie mitgeholfen, weil damals, wie du gesagt hast, dann alles lahm gelegt war und im Prinzip die ganzen aufregenden Aspekte vom Leben in New York so ein bisschen weggenommen waren und ich trotzdem hier einfach so glücklich war und so irgendwie angekommen mich gefühlt habe. Und ja, so wie ich habe mich so wie ich selbst gefühlt, als ich dann wieder hier war. Ich war ein paar Monate in Deutschland in 2020, und als ich dann wieder hierher kam und das Leben so anders war, aber irgendwie doch auch nicht. Und da habe ich wirklich gemerkt, okay, das ist mein Lebensmittelpunkt hier, und ich habe es so sehr vermisst, und ich bin so glücklich, wieder hier zu sein. Es war sicherlich eine richtig schwierige Zeit, auch dann lange nicht nach Deutschland zu gehen, wegen Visums Thematiken. Aber ja, das war für mich so ein bisschen der Wendepunkt, wo ich mich dann angefangen habe zu fragen: Okay, vielleicht ist das doch nicht irgendwie ein Kapitel mit Enddatum, sondern eine permanentere Entscheidung. Nichts, man kann es ja auch schwer planen. Okay, ist das jetzt für immer? Halte ich mich immer so ein bisschen von fern, das so festzulegen, aber für jetzt, es ist auf jeden Fall der Plan, hier zu bleiben, wenn sie mich behalten wollen. #00:03:22-5#
Julia: Ja, sieht momentan ganz gut aus, ja find ich total spannend, wenn man manchmal gibt es ja diesen song "you only miss the sun when it starts to snow", wenn man dann einmal weg ist und dann merkt ah okay, cool, ähm, am Ende sind es wahrscheinlich Freunde und einfach die Routinen, die man sich aufbaut. Ich finde, jede Stadt kann am Ende irgendwie so n zu Hause werden. Was macht New York nochmal anders für dich? Oder warum würdest du sagen, dass noch mal spannender als andere Orte? #00:03:52-0#
Annika: Ähm, gute Frage, ja, wie du sagst, ich glaube, der grundsätzlich so der Grundpunkt, wo ich gemerkt habe: Okay, das ist schwierig nach so vielen Jahren, das wieder zu verlegen, ist, dass das halt wirklich so ein Lebensmittelpunkt ist. Für mich ist mein Alltag meine Routinen, und das fängt von den kleinsten Dingen an. Es klingt so lächerlich, aber ich sage immer, diese Routine hier irgendwo überall im Prinzip, damit, mit den mit den ganzen, mit meinen Alltagsroutine, mit den Menschen, mit denen ich hier umgeben bin, die halt wirklich der die Hauptansprechpartner so von morgens bis abends sind, mein Job und einfach diese Möglichkeiten, die man hier hat. Man wird, glaube ich, so ein bisschen verwöhnt davon, dass man sieben Tage die Woche 24 Stunden Zugang hat zu allem. Man vergisst es immer so ein bisschen, und ich versuche, mich daran immer zu erinnern, dass es ein Ort ist, an denen viele, viele Menschen reisen. Das ist ein großer Traum überhaupt, einmal hier im Urlaub zu sein, NewYork zu besuchen, diese ganzen Sehenswürdigkeiten und Museen und Shows zu erleben in ner Woche oder dem langen Wochenende, und wir haben im Prinzip Zugang dazu zu jedem Zeitpunkt. Also, ich könnte jetzt nach unserem Gespräch ins Office laufen und dann um sechs mich dazu entscheiden. Ich gehe spontan in ne Broadway Show oder ich gehe zu einem Rangers Hockey Game oder ein Museum, was freitagabends offen ist, oder fahr über die Brooklyn Bridge nach Brooklyn und geh einfach was essen. Das ist, man hat so viel Zugang, und ich finde, es ist einfach eine wahnsinnig weltoffene Stadt und super inspirierend. Ich verbring super viel Zeit alleine hier, was, was ich echt gelernt habe zu schätzen, und man ist trotzdem auch nie alleine, und man ist immer umgeben und kann irgendwie people watching machen, ähm, und dann ähm, das ist keine so ein bisschen die persönliche Seite. Ich habe fantastische Freunde zuhause in Deutschland, in Europa verteilt, das heißt, für die würde ich jederzeit zurückziehen und für meine Familie natürlich. Aber natürlich habe ich hier auch mir ein Umfeld aufgebaut und Menschen, mit denen ich wahnsinnig viel Zeit verbringe, und das ist dann, glaube ich, so ein bisschen schwierig, dass das komplett irgendwie wieder hinter sich zu lassen, weil das wirklich sehr prägende sieben Jahre waren, und ich sage immer, das in NewYork irgendwie alles, was in der Welt passiert, passiert hier zuerst und ist man einfach so ein bisschen verwöhnt, muss ich sagen, also, man hat einfach wahnsinnig viel Zugang zu richtig coolen Menschen und coolen Dinge, und was das Berufliche angeht, glaube ich einfach, dass das Level an Marken und Kunden, mit denen ich hier oder Projekte, an denen ich hier arbeite, glaube ich, nicht vergleichbar wären momentan mit anderen Städten. Und solange mich das noch irgendwie so inspiriert und irgendwie ja Bock macht, sich da weiter zu entwickeln, ist es für mich momentan der absolut richtige Ort, weil ich mich, sobald ich irgendwie der Flieger landet, mich so sehr wie ich selbst fühle wie an keinem anderen Ort, und ich glaube, diesen Ort sollte, sollte jeder für sich finden, und momentan ist es NewYork für mich. #00:07:50-9#
Julia: Ja, ja, ich kann das total nachvollziehen, vor allen Dingen die Inspiration, also an der Quelle zu sitzen, wenn man beruflich was macht, wie du jetzt im Bereich Marketing zum Beispiel. Aber ich glaube, egal wo du bist, du kriegst halt da super, super viel mit und hast einen tollen Einfluss. Also das ist für mich auch immer noch mal der Kontrast zu New York versus Frankfurt oder Bad Homburg. Also für die, die es nicht wissen, wir kennen uns... #00:08:16-6#
Annika: Wie findest du das Bad Homburg und New York #00:08:21-1#
Julia: Homburg ist ne Großstadt, nein kann aber der Vergleich ist ja einfach noch mal deutlicher zu spüren, wenn du, weißt du, nicht nach Berlin zurückgehst, wo vielleicht auch noch mal mehr ab der Zeit bist oder nach Europa gehst und nach London oder weiß gar nicht, gibt's ja auch irgendwie Prag, die da in bestimmten Bereichen extrem weit vorne sind. #00:08:44-2#
Annika: Ja absolut! Ich habe viel darüber nachgedacht in 2020, als ich gezwungenermaßen dann in Deutschland war, und ja, ich meine, man hätte jeder hatte, glaube ich, mehr Zeit, denn je darüber nachzudenken, äh, wo bin ich, wie bin ich hier hingekommen, wo will ich hin, was, was sind irgendwie Dinge, die ich ändern will, ändern muss, ändern kann, ähm, und für für die zentrale Frage, für mich und für meine Familie damals auch, weil ich dann eher bei meinen Eltern war, war natürlich okay, was ist jetzt, was ist, wenn NewYork sich nicht irgendwie erholt von von diesem, von dieser Schockwelle, oder ist es überhaupt? Ist das jetzt eine Situation, die einen dazu zwingt zu hinterfragen War das jetzt einfach dieses Kapitel Und danach orient, genieren wir uns dahin, wo geht's wo geht der Weg jetzt hin? Und habe ich viel natürlich darüber nachgedacht, wo würde ich mir überhaupt vorstellen können zu leben, wenn ich jetzt komplett zurück nach Europa gehen würde, wenn ich meinen Job verliere, dann ist die Möglichkeit für mich eh relativ gering, hierzubleiben, weil das alles miteinander verknüpft ist. Das war natürlich ein Risiko damals zu der Zeit, und ich habe dann versucht, auch als es dann wieder relativ ging, auch irgendwie Bad Homburg zu verlassen, Deutschland zu verlassen, war ich dann auch in Amsterdam und dann wieder in Deutschland, in Berlin, eine Zeitlang. Dort habe ich dann irgendwie von Jemanden eine Wohnung unter gemietet, weil ich muss einfach, ich musste einfach wieder in der Stadt ist, bestimmten grad und einfach so zu schauen. Okay wäre das, was, wo man sich das vorstellen könnte, ist natürlich nicht das normale Leben gewesen, aber ich bin riesen Amsterdam Fan ich sag immer, wenn ich, wenn ich zurückgehen würde nach Europa, wäre das auf jeden Fall so eine der Top drei Orte, wo ich mir vorstellen könnte zu leben. Ich finde viele coole Unternehmen, junge Unternehmen viel auch in der Marketing Branche, und es erinnert mich an so ein ganz kleines NewYork. Man hat auch sehr viel Kultur, und die Menschen sind viel, irgendwie außerhalb ihrer Appartments und Museen und immer neue Events. Jeder sagt natürlich, okay, Berlin ist, wäre der logische Weg. Ist das NewYork von Deutschland, weil es die größte Stadt ist. Ich mag Berlin, Berlin ist, ich bin ein bisschen wärmer geworden mit Berlin, aber ich weiß nicht, ob ich mich da unbedingt sehen würde. Ich finde, man hat so ein bisschen eine Intuition dafür. Irgendwann, wenn man in der Stadt ist und dort ankommt und da ein paar Tage verbringt, könnte ich mir vorstellen, könnte ich mich hier sehen, und das hatte ich in meinem Leben seit NewYork eigentlich nur zweimal und das war Amsterdam und Zürich und Zürich ist wunderschön, aber glaube ich, eher ein Ort, an den man ein bisschen später zieht. #00:11:55-4#
Julia: Kann durchaus sein. Aber das Preislevel bist du schon gewohnt, das heißt quasi. #00:11:59-9#
Annika: Für mich würde hier wahrscheinlich irgendwie nichts mehr ein großer Schock werden. #00:12:08-0#
Julia: War das denn schon immer dein Traum? NYU also die Universität in New York war ja so ein bisschen dein dein Traum in der Schule. Woher kam das? Und ja, woher kam das? #00:12:22-5#
Annika: Cool, dass du dich dran erinnerst. Ja, woher kam das? Ich hatte so eine Faszination mit NewYork als Stadt, bevor ich überhaupt jemals hier war. Äh, äh ich, ich schließe das immer so ein bisschen heraus aus der Zeit, wo wir im Prinzip dann so ins Teenager Alter gekommen sind, was da in der Popkultur irgendwie ja so berühmt war, bekannt war. Ich habe die ganzen Gossip Girl Bücher damals gelesen, auf deutsch noch, und dann kam ja irgendwann die Show raus, und dann war das wirklich noch so, Zeiten, wo du das so richtig so bootleg streamen musstest, irgendwo im Darknet, und es gab es ja nur auf englisch. Also es wurde damals noch nichts irgendwie mit Untertiteln oder oder übersetzt, und ich war damals einfach super fasziniert von amerikanischer Popkultur und diesen Shows und Büchern. Und dann war ganz groß auch The Hills, wenn du dich daran erinnerst, so MCBB Show, und dann gab es davon dann die Abzweige Show The City, wo Whitney dann nach NewYork zieht und in der in der Fashion PR Agentur arbeitet. Und es war das erste Mal, dass ich irgendwie so das Gefühl hatte, das ist ein Job und ist eine Karriere, die mich irgendwie fasziniert und interessiert, und hab dann irgendwie während der Schulzeit noch angefangen: Okay, wenn man dann so überlegt: Okay, was sind Karrierewege, was macht man, was studiert man? Und ich war immer, ich wollte immer irgendwie das so strukturieren, dass es das auf n Job hinführt, was ich glaube Viele haben vielleicht eher das Problem, dass sie gar nicht wissen, in welche Richtung oder was man studieren kann oder sollte. Oder dann studiert man halt einen Standard Studiengang. Ich muss sagen, ich hatte das Problem nie, ich war immer mehr, ich hatte mehr das Problem, dass sich mehrere Jobs fasziniert haben und ich dann nicht wusste, was studiert man ist man dann, wenn man ist man jetzt, wenn man Mode Management studiert in der Modebranche, für immer im Prinzip dann so ein Bisschen fest, und ich hab damals dann nach dem Abi, ich war super jung, auch als, als, als ich Abi gemacht habe, ich war 17, das heißt, ich war nie volljährig in der Schulzeit und war immer schon relativ ungeduldig und hab dann auch überlegt, okay, was fange ich jetzt an zu studieren, und zieh ich jetzt irgendwo hin? Und dies und das. Und meine Eltern haben dann damals gesagt, warum nimmst du dir nicht n Jahr und arbeitest, macht Praktika und informierst dich darüber, was, was, was es für Wege gibt und was du machen möchtest. Und ich hab damals n Buch gekauft von The Team Vogue, also The Team unter Magazin, von von Vogue, was damals auch ganz groß war, weil Loren Conrad in The Hills dort gearbeitet hat, und es war irgendwie, so glaube ich, der Mädchentraum für viele, wahrscheinlich in meinem Alter, und die haben im Prinzip ein Buch rausgebracht über verschiedene Karrierewege in der Modebranche. Es ist nicht nur ModeDesign, sondern PR, Mode Management, Marketing. Digitales Marketing hat damals angefangen, und ich hatte da auch wieder das Problem, dass ich viele Wege davon so fasziniert haben und ich mehr so mich gefragt habe, was, was will ich jetzt studieren, was mich irgendwie auf diesem Pfad bringt, und hab dann lustigerweise mein erstes Traumstudium, Studienplatz, nicht bekommen und war wirklich, ähm, ja, mein Herz ist gebrochen, es war ganz dramatisch Riesenenttäuschung, und ich weiß noch ganz genau, dass meine Mutter damals zu mir gesagt hat, für dich war immer schon, wenn Plan A nicht passiert hat oder geklappt hatte, war Plan Bmeist die bessere Lösung, und das ist natürlich das, was du dann überhaupt nicht hören willst in dem Moment, weil im Prinzip alle deine Karriere Träume sind, dann gerade zerplatzt für immer, für immer, und das hat mich wirklich dazu gezwungen, aus dieser Blase irgendwie Mode, irgendwas Mode Zentriertes zu studieren. Das war damals Mode Management, glaube ich, und im Prinzip ja so ein bisschen so so den Zoom rauszunehmen. Okay, was gibt es für andere Wege, und was gibt's für andere Studien, die so ein bisschen mehr umgreifend sind, für andere Passionen und Interessen, die ich, die ich hatte und immer noch habe. Und ich bin so froh, dass das damals nicht geklappt hat. Also, es war wirklich Plan B war der bessere Plan. Ich hab dann Medienmanagement studiert, auch in München. Das war damals so oder so, glaube ich, so ein bisschen der Wunsch, und hab mich dann dort fokussiert auf PRund Kommunikation und durch dieses Studium aber auch dann andere Kurse gehabt, die mehr im Marketing Bereich waren, dann auch so ein bisschen Richtung, es klingt immer so blöd so. Damals hat Social Media angefangen, aber. #00:18:06-4#
Julia: Ja, wie alt sind wir bitte? #00:18:06-5#
Annika: Ja nein wirklich wirklich fruchtbar, aber das war tatsächlich so, dass es damals angefangen hat, so ein bisschen wirklich auch Karrierewege zu geben in die Richtung, und ich habe gemerkt, dass PR und Kommunikation war, so glaube ich, das, worauf ich mein Berufsziel so ein bisschen geschustert habe. Aber das hat mich immer noch interessiert. Aber mich hat es mehr interessiert, was wir so im digitalen Marketingbereich gelernt haben, Social media, Kreativität. Ich war schon immer super interessiert an Fotografie und Design, und das waren alles Elemente, die man in diese Kurse im Prinzip mehr reinbringen konnte. Und dann: Ähm, ja, war während meinem Studium, und das war für mich der große Wendepunkt, auch an das Studium gebunden, ein Auslandssemester war gebunden war und ein Praktikum oder Praxissemester, und im Auslandssemester war ich damals in Kalifornien, in San Diego, und das Praktikum habe ich dann das halbe Praktikum es war drei Monate, drei Monate, drei Monate davon habe ich dann in NewYork verbracht, und ich glaube, das war, ich sag mal, für meinen Vater war das wahrscheinlich so okay, sie macht die sie kratzt jetzt so, diesen diesen Ache, so, dass sie, dass sie unbedingt mal NewYork leben will, und dann haben wir das Kapitel damit abgeschlossen. Und dann, und für mich war nach den drei Monaten klar, dass ich irgendwann hier länger leben möchte, ja, ja, und aber das war auch wieder so eine Plan B Geschichte. Ich wär eigentlich sechs Monate hier gewesen für das Praktikum, und das hat nicht geklappt wegen dem Visum, und da war ich auch komplett wirklich so, ja irgendwie auch wieder so traurig und dachte, okay, das ist jetzt irgendwie diese große Blase geplatzt. Aber letztendlich die drei Monate Praktikum, die ich dann gemacht habe in dem Unternehmen in München, in dem Mode Startup, da war ich dann fast drei Jahre in mehreren, mehreren Departments, und das war mein Einstieg in Influencer Marketing, und das ist im Prinzip die Basis von allem, was ich danach gemacht habe, war dieses, dieser, dieses Praktikum und der Werkstudentenjob, der dann daraus kam, und es war das beste, die beste Lösung wie der Plan B hat besser geklappt. Ich habe dann immer so. #00:20:49-9#
Julia: Gibt dann immer so Dinge, die sich durchs Leben ziehen. Total spannend. #00:20:52-5#
Annika: Absolut. Ich hab damals, ich hab wahnsinnig viele Menschen in dieser Firma in München kennengelernt, die, mit denen ich bis heute eng befreundet bin, die bis heute Mentoren sind in meiner Karriere, und dass ich dort keine, keine Festanstellung bekommen habe, damals nach dem Studium dann in München, war auch wieder herzzerreißend, und dann im Prinzip der Punkt Wendepunkt, der mich im Prinzip dazu geführt hat, in New York mich für die Uni zu bewerben. Das heißt, das war damals dann so okay, wieder so ein Reset, es wird jetzt nicht die Festanstellung dort nach dem Studium. Was macht man jetzt, und geht man jetzt noch mal studieren, oder bewirbt man sich woanders? Und ich hatte damals dann so ein bisschen auch wieder Zeit zu hinterfragen. Ist das jetzt im Prinzip der Einstieg ins Berufsleben, oder gibt es andere andere Sachen, die ich im Prinzip noch für mich rausfinden wollte in dieser Industrie, was ich eigentlich machen will, und einer der größten Träume, den ich damals seit der Schulzeit hatte, weil nur natürlich im Prinzip so ein bisschen außer Reichweite war für mich, dass äquivalent in Deutschland war, die InStyle und wir haben, ich habe wirklich religiös, die Instyle gelesen damals, und es war auch so ein großer Traum, da irgendwann zu arbeiten, und ich dachte irgendwie, dass das nicht klappt, weil das ist einer der begehrtesten war, einer der begehrtesten Modejournalismus-Jobs in in, in München, in Deutschlandweit, und damals war ich dann ja so gezwunge okay, was mache ich jetzt irgendwie, um diese Lücke zu schließen, bis ich eigentlich den nächsten Schritt gehe, und hab mich dann da im Prinzip einfach so wirklich beworben. Ich bin großer Fan von E-Mail Adressen zusammenwürfeln, wenn man keine Emailadresse hat, und einfach so ein bisschen raten, und hab dann meine Bewerbung geschickt an die Assistenz der Chefredaktion, keine Ahnung, und die haben wirklich einfach ein Praktikantin gebraucht, und ich hatte dann innerhalb, ja wirklich innerhalb von paar Wochen, Ähm, Monaten, diesen Job dort und war dann dort ein halbes Jahr, und während dieser Zeit habe ich mich dann ähm beworben bei der NYU für ein Masterstudium. Was das klingt jetzt so Ja gut, dann schreibt man da eine Bewerbung, und dann schickt man die raus. Aber das ist ein großer Schritt, und es ist mit sehr vielen logistischen und ist mit sehr vielen Kosten verbunden, und ich habe damals das tatsächlich so gepitcht. #00:23:49-5#
Julia: Bei deinen Eltern ja. #00:23:51-5#
Annika: Ja, weil sie haben das grundsätzlich unterstützt, dass ich einen Master mache, und wussten im Prinzip von Anfang an, dass ich das international machen werde, weil mich das einfach schon immer interessiert hat, auch mal im Ausland zu studieren, noch mal im Ausland zu leben, nach meiner San Diego und NewYork Zeit. Ja, für mich war natürlich die Nummer eins NewYork. Aber mein Vater wollte, dass ich meine meine Optionen ein bisschen offenhalten und auch mich bei anderen Unis in USA und London bewerbe. Und im Prinzip London habe ich, glaube ich, dann letztendlich zurückgezogen, weil wir so ein bisschen das verglichen haben, und mein Vater meinte, okay, wenn du die Kosten vergleichst, dann kannst du eigentlich auch gleich nach NewYork gehen oder nach Amerika, wenn das klappt, weil London ist ja auch eigentlich mal vergleichbar teuer, ist näher ist näher zu Hause. Aber ähm, ja, für mich war wichtig, dass ich nicht einfach nach New York gehe oder an die, weil ich in ner leben will, und ich glaube, das war meine Eltern auch wahnsinnig wichtig ist ein Riesen Privileg, dass ich die Möglichkeit hatte, dass sie mich unterstützen konnten, dass meine Familie mich grundsätzlich unterstützen konnte finanziell. Das ist nicht einfach was, was man so machen kann, ohne das zu überlegen und zu planen, und mich hat wirklich dann gepitcht, warum die diese Uni, warum dieser Studiengang, was das Ziel danach ist, und bin wahnsinnig dankbar bis heute, falls er sich das anhört, dass meine Eltern und meine Familie grundsätzlich mich da so unterstützt hat und sie einfach gesehen haben, dass das nicht einfach ein Plan ist für mich. Anderthalb Jahre in Work! Ähm! #00:25:46-7#
Julia: Genau, ich glaube, es ist auch nochmal ein Unterschied, ob man einen Spaß Semester oder ein Spaß Studium irgendwo anders hat. Es klingt ja danach. Ich glaub, da haben wir relativ viele Parallelen. Für mich war es auch erstmal wichtig, irgendwie einen zukunftsträchtigen Weg zu finden. Bei mir war das die Digitalisierungsbranche, bei dir war das jetzt das Online Marketing, und dann zu gucken, okay, mal schauen, was es darin gibt, dass man da irgendwie reinstarten kann, weil ich glaube, das macht schon Sinn, sich zu schauen, was sind meine Talente, was will ich machen, und gerade am Anfang hast du ja noch die Auswahl. Also, es gibt 1000 Möglichkeiten, ins Ausland zu gehen, viel einfacher als dann irgendwann mit 30, und wenn man es nochmal probiert, da musste wirklich die Chance haben oder halt wirklich genau wissen, was du möchtest, einen Chef haben, der offen dafür ist, der dich dann darüber schifft, mit am besten noch den ganzen Hausrat. #00:26:35-9#
Annika: Absolut ja, ja, ich meine ich, sind natürlich eine der Fragen, die ich aufgestellt bekomme oder wenn ich, ähm, DM's oder Nachrichten bekomme von jemanden, der jemanden kennt, der mich kennt, der im Prinzip Interesse daran hat oder auch gerne in NewYork leben würde oder studieren will oder hier arbeiten möchte. Ich würde hier nicht leben, wenn ich hier nicht studiert hätte. Ich muss da also ganz ehrlich, da muss man wirklich ehrlich sein. Es ist wahnsinnig schwierig, hier ein Arbeitsvisum zu bekommen, und es ist wahnsinnig schwierig, ein Arbeitsvisum zu bekommen, wenn du nicht schon hier gelebt hast oder hier studiert hast. Für mich war damals der Plan, ich mache das Studium, als ich dann angenommen wurde. Ich meine, es war wahrscheinlich eine der lebensverändernden Emails und ist natürlich alles super aufregend, und du ziehst hier hin. Ich kannte zwei Leute, glaube ich, und aber ich war von Anfang an, und meine Mutter sagt es auch, ich habe das null hinterfragt. Also ich war null nervös, obwohl ich hier ja eigentlich gar keinen wirklichen, ja Lebensmittelpunkt hatte. Also, es war ja einfach nur, dass ich so mit 13 zum ersten Mal hier war, im Urlaub und dann seitdem fast jedes Jahr irgendwie einmal mit mit meiner Mama und Geschwistern und, ähm, das aber mich hat es einfach. Ich habe das gar nicht hinterfragt für mich, weil das einfach ich wusste, dass es der richtige Weg ist, und dann das Studium angefangen, und das Ziel war okay, wir machen das Studium anderthalb Jahre, und es gibt die Möglichkeit, wenn man hier studiert, ein OPT anzuhängen für zwölf Monate. Das ist an einen Arbeitgeber gebunden. Du hast nach deinem Studium Abschluss drei Monate, 90 Tage, einen Job zu finden, der dieses OPT mit dir macht, und nach diesen zwölf Monaten muss diese Firma sich dann sponsern, oder du musst einen anderen Sponsor finden. Und ich hatte damals, für mich stand fest, ich würde gerne hier Anfang zu arbeiten. Die Chancen sind relativ gering in jedem Schritt. Das wird eigentlich immer geringer Prozentual, du machst das OPT dann n Sponsor zu finden, ist gering. Dass du mit dem Sponsor durch die Lotterie durchkommst, sind 30 Prozent, glaube ich, und dann musst du ja dieses und dann musst du alle drei Jahre dieses Visum verlängern, und dann ist es nach sechs Jahren vorbei, und dann brauchst du eine Greencard. Das heißt, eigentlich war der Wunsch da, länger hier zu bleiben. Aber ich wusste, dass die Chancen auch, dass man da realistisch sein muss, und ja, ich hatte, glaube ich, wirklich wahnsinnig viel, viel Glück auch an vielen dieser dieser Schritte, natürlich ist es auch mit harter Arbeit verbunden und vielen Einschritten, die man macht, also ja, einschnitten, siehmst du, das war ein erster Fehler, denglisch ist kompliziert. Aber ja, es ist, ähm, es war ein großer Traum. Ich hätte wahrscheinlich damals nicht gedacht, dass ich hier sieben Jahre dann irgendwann bin oder darüber hinaus hier bleibe. Aber ähm, ja, ich hatte an vielen, vielen Wegabzweigungen dann doch Glück, dass ich den richtigen gewählt habe oder dass mich der richtige Weg gewählt hat, was nicht geklappt hat, was ich unbedingt wollte. Aber das Studium war, ist der absolute Ursprungspunkt, weil es wahnsinnig schwierig ist, wenn man in Deutschland arbeitet, hierher versetzt zu werden. Wie du gesagt hast. Du bist entweder von dem Arbeitgeber versetzt in den New York office, ähm, sich als Deutscher oder Europäer Ausländer grundsätzlich hier auf einen Job zu bewerben. Sind deine Chancen zero. #00:30:59-1#
Julia: Hm! #00:31:00-0#
Annika: Ja, es sei denn, du bist wirklich, hast wirklich irgendein Talent, was absolut gebraucht wird. Amerikanische Unternehmen haben die Pflicht, im Prinzip Amerikaner einzustellen, wenn sie die gleichen Qualifikationen haben wie Ähm andere Bewerber, und deswegen ist es für mich war das Studium der Einstiegspunkt und dann während dem Studium, was einer der Gründe war, warum die, warum ich die NYU gewählt hatte, dass viele oder die meisten Professoren im Berufsleben sind, in New York also entweder eigene Firmen haben oder in Unternehmen arbeiten, und ich wollte diese diese Nähe im Prinzip zum tatsächlichen zur tatsächlichen Marketing-Industrie in New York und hatte auch richtig richtig gute Professoren, die im Prinzip mir geholfen haben, Kontakte zu zu knüpfen. Auf jeden Fall den Einstieg. Aber während den anderthalb Jahren Studium hab ich im Prinzip mir vorgenommen, ich werde so viele Kontakte knüpfen, wie es geht. Ich habe super viel damals volunteered in der alten PR Agentur, wo ich das Praktikum gemacht hatte, fast jede FashionWeek gearbeitet, und du kannst nicht bezahlt werden als als Student oder als ausländischer Student, aber ich habe einfach alles mitgenommen, um im Prinzip hier Fuß zu fassen. Und ja, damals dann durch mein Praktikum, was ich dann gemacht hab, während während der dem Master mit bei einer Influencerin in house, sozusagen als Assistenz. Sie hat mich dann weitervermittelt an ihre Agentur. Nach dem Studium und bei der Agentur hab ich dann damals angefangen zu arbeiten, und das war dann so der Einstieg ins tatsächliche big Girl Job Leben. #00:32:59-6#
Julia: Ja, was hast du denn in der Zeit so übers Loslassen gelernt? Weil, wie gesagt, das zieht sich so ein Bisschen durch das Leben. Du hast manchmal deinen Plan A realisiert bekommen. Du wusstest immer irgendwie so. Ich glaube, was bei dir raussticht, ist, dass du immer die Ausrichtung kanntest. Du hattest da dann immer noch wie im Kopf, also so, das ist mein präferierter Weg, und dann warst du traurig, wenn es nicht geklappt hat. Aber du hattest schon immer so dieses große Endbild, weswegen du danach nicht aufgegeben hast. Aber ich kann mir trotzdem vorstellen, wenn so oft in deinem Leben dinge, die du wirklich wolltest weißt du, dann nicht geklappt haben, dass man irgendwie lernt loszulassen. Ja auch, wenn man so ein bisschen in die buddhistische Lehre zum Beispiel reingeht. Am Ende ist ja sowohl ganz negative Emotionen, so depressive Phasen, schlecht als auch komplett euphorisch. Am Ende ist es ja so ein neutraler Zustand, den man eigentlich anstreben sollte, um irgendwie glücklich durchs Leben zu gehen. Hast du die Erfahrung gemacht, oder würdest du sagen? #00:34:07-7#
Annika: Ja, ich glaube, das ist ein stetiger Prozess, den man so durchgeht. Ich habe das Gefühl, dass ich jetzt dieses Jahr zum ersten Mal einen Punkt bin, wo ich von mir sagen kann, dass ich das besser bewältige. Es klingt so klischeehaft, weil ich es nie geglaubt habe, als ich noch nicht 30 war, aber sagt einem irgendwie dann jeder, es wird alles besser und du bist viel entspannter, und es ist nur ne Zahl. Und es ist so eine Hürde, die man irgendwie im Kopf hat, und dann wird man 30. Und ich war wirklich kurz bevor ich 30 geworden bin, ein absolutes emotionales Wrack. Sorry an alle meine Freunde und Familie, die da um mich herum waren in der Zeit. Und dann dieses Jahr, ich bin 31 geworden vor zwei Wochen, und ich war in meinem Leben noch nie so entspannt an meinem Geburtstag und so. Ich hab mich so wirklich so angekommen gefühlt, und vieles davon hat mit Loslassen zu tun. Meine Mutter und ich reden da sehr viel drüber. Meine Mutter arbeitet in Personal training coaching Bereich, und die, alles, was wir im mental im Prinzip oder Emotional mit uns tragen, durchmachen, manifestiert sich in unserem Körper, und es ist interessant, wie man sich auch körperlich verändert, wenn man anfängt loszulassen. Und ich glaube, das, was ich gelernt habe in den letzten, vor allem in den letzten sieben Jahren hier, ist, dass Loslassen nichts Negatives ist, sondern was Positives. Ich glaube, vor allem, wenn man von zu Hause wegzieht, fühlt man sich immer so ein bisschen schuldig und verbindet Loslassen mit Man lässt etwas komplett zurück. Ähm, aber es ist nichts Negatives, wenn man sich im Prinzip von Dingen löst, die, die negativ behaftet sind oder einen nicht nicht wirklich viel weiterbringen. Ob das Menschen sind oder Gedanken, ja, irgendwelche irgendwelche Verhaltensmuster #00:36:34-9#
Julia: Ja Dinge, die du halt nicht ändern kannst. #00:36:37-2#
Annika: Dinge, die man nicht ändern kann, dinge, die man die eigentlich nicht weiterbringen, Sachen, an die man sich festhängt. Ich glaube, bei mir war jetzt viel Fokussieren auf das, was ich nicht gemacht habe oder nicht erreicht habe oder was ich verpasse, weil ich, ähm hier lebe, und jetzt versuche ich, mich mehr darauf zu fokussieren. Was sind denn die Dinge, die ich gemacht habe, die ich weiterhin machen darf, die, die Möglichkeiten, die ich habe, die Menschen, mit denen ich mich umgebe. Das sind alles, Es waren alles Lehren in den letzten Jahren, die man sicherlich mitnimmt und die einen als Menschen formen. Aber man kann die Vergangenheit nicht ändern, und man kann. Es bringt nichts, darauf zurückzublicken und sich zu fragen, was wäre, wenn ich nicht hierher gezogen wäre. Was wäre, wenn ich mich weniger auf meine Karriere fokussiert hätte und und mehr auf andere Bereiche in meinem Leben? Das bringt nichts, weil ich die Vergangenheit nicht mehr verändern kann und ich mich mehr versuche, darauf zu konzentrieren. Wie fühle ich mich jetzt in dem Moment, und ich habe nichts, was ich irgendwie bereue. Ähm, und ja, das ist, glaube ich, das ist die Kunst, loszulassen und sich darauf zu fokussieren. Was sind denn die Dinge, Ja, die weiterhin präsent sind in meinem Leben und auf die ich mich freue. Und es ist viel Zeit, die noch vor uns liegt. Das ist Verschwendung, sich darüber zu ärgern, was in der Vergangenheit ist. #00:38:30-9#
Julia: Ja, voll, weil dieser diese 30 Marke. Ich glaube, es liegt auch daran, dass man das so die erste Marke war als Teenager, wo man sagt, okay, da hat man dann wirklich irgendwann sein Leben im Griff, oder da ist es dann dann, dann ist man erwachsen, und ich finde, ich werde jetzt 33 dieses Jahr. Du merkst, du hast noch wahnsinnig viel Zeit. Also, dir ist schon bewusst, dass es irgendwie endlich ist. Also, die Endlichkeit kommt zum ersten mal irgendwo rein, wenn jetzt auch die Eltern älter werden. Aber du, du siehst auch: Okay, cool, klar, so typische Themen, die um 30 passieren, heiraten, Kinder kriegen, job, alle sind im Job, haben irgendwie schon was erreicht, und du siehst aber genauso Lebensmodelle, wo das einfach zehn Jahre später passiert, und genauso cool ist, vielleicht sogar noch besser. Also, ich finde, man kriegt noch eine ganz andere Perspektive, wenn man einmal diesen Punkt überschritten hat, zu merken, okay, ich muss ja nicht alles so machen, wie es vorgeschrieben ist, und wenn man glaubt frei zu sein, davon kommt es dann nochmal um die 30 auf. #00:39:40-4#
Annika: Absolut. Das kam bei mir absolut in dem Jahr, dann also die 30 zugehend, irgendwie alles zusammen, und dann macht man, führt man so ein bisschen Buch, okay, check, check, so die Bereiche, die man im Prinzip dachte, ob das jetzt, ähm, ja, halt einfach so kulturell und so, wie man aufgewachsen ist, und Ähm, Lebenswege, von denen man umgeben ist, okay, was hab ich davon jetzt im Prinzip absolviert? Aber ich glaube, man muss sich darauf fokussieren, dass es kommt ja noch so viel danach. Also, wenn ich das jetzt alles irgendwie bis zu dem Zeitpunkt schon gemacht hätte, worauf würde ich mich dann noch freuen, oder oder worauf würde ich mich dann in der Zukunft konzentrieren? Und ich glaube, das ist sowohl im persönlichen Bereich, wie du sagst, irgendwie okay. Beziehung, Verlobung, heirat, Kinder, Haus, also ich meine, das ist hier, glaube ich, auf einer ganz anderen Timeline, nochmal in der Stadt wie NewYork. Natürlich vergleicht man sich damit, vor allem, wenn man irgendwie wieder zu Hause ist im alten Umfeld. Aber es ist ja auch in der Karriere so, dass du das du im Prinzip dann hinterfragst. Okay, sollte ich jetzt irgendwie mit 30 irgendwie schon auf einem director level sein? Warum? Warum war ich nicht Forbes 30 under 30? #00:41:02-6#
Julia: Ja genau, genau! #00:41:06-3#
Annika: Was absoluter Quatsch ist, weil das ist ja im Prinzip ein Titel, auf dem man sich quasi bewerben kann, oder eine Liste. Ja, ich glaube, das sind alles so so dinge. Wir haben ja vor der Aufnahme kurz darüber geredet, dass man so viel Einblicke hat, so viel mehr Einblicke hat in das Highlight Real von anderen Menschen über soziale Netzwerke. Wir sehen die Beförderung und die Hochzeiten und die Verlobungsringe, und wir sehen ja, wir sehen einfach so viel mehr, als es früher der Fall war, und ich bin froh, dass wir uns noch nicht so sehr vergleichen konnten, als wir jünger waren, weil ich das Gefühl habe, dass ich so ein bisschen mehr individuell, so ein bisschen meine meine Passion dadurch im Prinzip entwickeln konnte und herausfinden konnte, was ich mag, wo ich mich irgendwie sehe, ohne davon, ohne im Prinzip noch 50000 andere Möglichkeiten zu haben. Ich meine, wir hatten schon mehr Möglichkeiten und Einblicke, aber jetzt ist es ja wirklich unendlich. Ich mein, ich glaube, der number one Traumkarriere von Kindern in Amerika ist Youtuber oder Influencer, was für mich natürlich interessant ist, weil ich in der Industrie arbeite, und ich sehe so viele Schattenseiten auch wo ich hoffe, dass Kinder eine andere oder Kinder Jugendliche auch einen anderen Weg im Prinzip in Erwägung ziehen, weil es nicht nur positiv ist. #00:42:53-1#
Julia: Ja, ich muss nachfragen, weil du bist ja in der Branche, wo du eigentlich genau diese Zielgruppe auch tagetiert, also je nachdem den Kunden. Du Arbeitest, ähm, du Arbeitest in einer, in einer influencer solutions agentur. habe ich vorher noch mal direkt nachgefragt. Das heißt also, du Arbeitest mit dem Thema Influencer Marketing, du Arbeitest mit jungen Influencern oder Influencer an allen Alters gehe ich mal davon aus: Ähm, und bedienst ja eigentlich damit gerade genau die Nische, die du oder das Thema, was du beschreibst, dass man ganz viel von diesen Themen inspirieren lassen wir von den Menschen, die eben in die Kamera gucken und nur die positiven Seiten zeigen, und dass dadurch vielleicht auch viel, ähm, wie sagt man, Eigenständigkeit ist falsch, aber Individualität verloren geht. #00:43:44-5#
Annika: Absolut ja, Individualität und kritisches Denken, eigenständiges Denken. Ich glaube, wenn wir früher im Prinzip die Nachrichten angeschaut haben oder die Zeitung gelesen haben oder ich meine, jetzt mache ich mich gerade relativ alt. Aber ich glaube, dass viele, ähm Menschen Konsumenten, die viel Zeit auf social media verbringen und Influencern folgen, zu viel Gewicht legen auf die Meinung von Influencern und irgendwie hoffen, dass jedes Mal, wenn irgendwas in der Welt passiert, was momentan jede fünf Minuten ist quasi gehen wir irgendwie durch eine andere Katastrophe, die Erwartung haben, dass sich jetzt jeder dazu äußert und jeder seine Meinung dazu Kund tut, ohne irgendwie eine eigene Meinung sich ein bisschen zu bilden, und dass die influencer Industrie an sich, seit ich im Prinzip damit arbeite, was damals war ich glaube ich, 19, 20, als wir in München damit angefangen haben und wirklich mit Influencern damals gearbeitet haben, die also mit Instagram angefangen haben, und irgendwie 50000, 60000 Follower, war damals so, und das sind jetzt halt so Personen wie Chiara Ferragni also, wir haben damals mit ihr gearbeitet, und ich meine, sie ist jetzt im houseold name sie ist n Star eigentlich für mich ist sie keine Influencerin, sondern auf dem Celebrity,Status, und es hat war damals auch viel mehr Inspiration und Editorial. Fotografie blogs, noch mehr long form content, viel, viel mehr Text, und es gab keine Storys. Ich finde, Instagram Storys hat Social Media komplett verändert. Mehr als das einzige womit ich jetzt vergleichen könnte, ist TikTok, für eine Instagram Story, hat diese komplette Industrie auf den Kopf gestellt, weil das das erste Mal war, das Personality Persönlichkeit von diesen Creatorn wirklich wichtig wurde. Also das ist eine der Hauptdinge, die wir hören von Kunden, wenn wir Casten, ist, dass die Persönlichkeit durchkommen muss im content, was du im Prinzip nur erreichen kannst, wenn du, wenn du Video content machst, wenn du Storys Postest, wenn du zur Kamera sprichst, wenn deine Follower eine Ahnung haben, wie deine Stimme klingt, wer du bist, als Person, was so viel damit verbunden ist, dass du fast jeden Bereich deines Lebens preisgibst, was wahnsinnig, ähm zerrt an einem Menschen, und nicht jeder ist dafür gemacht oder dafür offen. Aber wenn du hauptberuflich das machst, und viele Influencer, die ich kenne, mit denen ich befreundet bin, sind OG's wirklich seit über zehn Jahren in der Branche, und die haben diese Veränderungen im Prinzip gesehen, an die du dich anpassen musst, und die haben vielleicht damit angefangen, weil sie Mode leben und ihre Outfits shooten und einfach inspirieren wollten. Und jetzt ist es so, dass du entertainen musst, und vieles ist daran gebunden, dass du dein persönliches Leben preis gibst. Menschen sind daran interessiert, wen datest du, Was ist du, Wie verbringst du deinen kompletten Tag, Wohin reist du, das heißt dieses always on und alles teilen müssen und alles preisgeben und sich für alles rechtfertigen, ist Teil dieses Berufs, und dessen ist sich, glaube ich, nicht jeder bewusst. Und es hat wahnsinnig viele Vorteile. Ich meine, für viele, die das beruflich machen, ist das ihr absoluter Traumberuf, selbstständig zu sein, kreativ zu sein. Du hast wahnsinnig viele Möglichkeiten, du kannst die Welt sehen und coole Sachen machen, besuchen, anziehen, was weiß ich. Aber ich glaube, dass sich jetzt in den letzten ein, zwei Jahren zum ersten Mal auch so ein bisschen diese dieses Gespräch auftut, das viele darüber sprechen, was es eigentlich für einen Einfluss hat auf das Mentale und der Meinung von unbegrenzten Stimmen ausgesetzt zu sein, ähm, was für durch TikTok sich nochmal extrem verändert hat, weil Instagram, du hast dir im Prinzip deine deine Followerschaft aufgebaut, du hast Menschen dort, die im Prinzip an dir interessiert sind und ist viel weniger negatives Feedback im Prinzip gibt. Und wenn, dann ist es nicht so publik, sondern in den DM's. TikTok durch den Algorithmus sieht nicht nicht nur Menschen, die dich kennen oder dir folgen, deinen Content, und du bist einfach im Prinzip. Eigentlich bist du vor die, die, die die die Hunde, weil du im Prinzip allen Meinungen ausgesetzt bist, und ich bin so oft von Influencern umgeben und sehe jetzt natürlich auch die Kundenseite. Ich war zweieinhalb Jahre im talent Management, bevor ich zuvor gewechselt bin, und da ist man natürlich so nah an den, an den creatorn. Also du bist im Prinzip sieben Tage die Woche komplett im Kontakt. Ich meine, du bist für das Einkommen und den Job von Jemanden, das Leben von jemanden, im Prinzip mit verantwortlich. Und jetzt auf der anderen Seite bin ich natürlich auch so das Zwischenglied zwischen den, den Marken, den Kunden und den Influencern, und man unterschätzt das, glaube ich. Oder wenn man nicht in der Industrie ist, unterschätzt man das, was das Mental macht, wenn man im Prinzip Meinungen ausgesetzt ist und das im Prinzip deine Arbeit von nicht nur deine, deiner bottom line oder deinem Chef bewertet wird, sondern, ähm ja, von von vom, vom kompletten Internet. #00:50:23-4#
Julia: Und da ist ja auch einfach das Thema Anonymität. Das heißt also, du sprichst nicht eins zu eins mit jemanden, sondern kriegst halt die Meinung von irgendeinem, irgendeinem mitgeteilt, nicht Gedanken gemacht hat, was das irgendwie heißt, sondern halt einfach. Ich meine das ja logisch, du scrollst durch den Feed. Wir haben das alles schon mal erlebt, dass du irgendwie da reingezogen wirst und irgendwie auf einmal eine halbe Stunde drin warst. Und dann ist es ja, siehst du ja nicht den Mensch dahinter, sondern ein piece of content, und ich überlegt habe gefällt mirs oder nicht, stimme ich dem zu oder nicht, und dann guckst du dir witzige Antworten drunter an oder schreibst selber ein, was auch immer. Ja, deswegen fällt mir auch die die Welt tatsächlich super schwer, also sozusagen dort konstant mitzuspielen, weil du einfach, wenn du den Anspruch hast zu inspirieren, und du hast es gerade so schön gesagt, auf einmal eher im Entertainment Business bist, ist einfach ein anderes, ähm ja Thema oder ein andere andere Voraussetzung. #00:51:27-5#
Annika: Absolut. Ich meine, wenn wir Ähm strategy consulting machen oder Ähm im Prinzip schauen, was hat, was hat funktioniert, was hat nicht funktioniert in der Kampagne, schauen wir immer. Also, es gibt drei im Prinzip Wege, die du irgendwie gehen kannst, mit mit Content Piece: Inspiration, Aducational oder Entertaining muss im Prinzip eine der drei Boxen, am besten alle drei. Aber ich meine, das sind so die Kategorien, wenn du im Prinzip erfolgreich sein willst. In diesem Bereich und durch TikTok ist das Entertainment, der Entertainment Fokus, extrem im Prinzip in den Vordergrund gerückt. Weil inspirierend gibt immer noch viele, die nicht viel von ihrer Persönlichkeit zeigen und einfach wahnsinnig gute Fotografen sind oder Videokonzept shooten, und das wird immer im Prinzip gebraucht werden von Marken, dass du einfach richtig gut qualitative Videos und Fotos brauchst, aber um wirklich Produkte zu pushen und zu verkaufen, brauchst du ein Gesicht. Wir alle als Menschen sind. Ich meine, wir sind inspiriert von jedem in unserem Leben. Wie viele Produkte benutzt man, kauft, man ist man, weil unsere Freunde uns empfohlen haben oder jemand auf social media es empfohlen hat? Ähm, ich glaube viele, die der Meinung sind, sie sind überhaupt nicht im Influencer Bereich im Prinzip oder nicht auf social media unterschätzen, dass wir alle im Prinzip von Influencern umgeben sind, in unserem persönlichen Leben, auch weil wir keine Entscheidungen komplett alleine treffen. #00:53:21-4#
Julia: Ja, ja, also am Ende ist es ja eine interessante Entwicklung, weil du zum einen die Anonymität hast, also und auf der anderen Seite anscheinend ja ein Riesendrang nach Persönlichkeit und persönlichen Kontakt und Begegnung ist, weil ansonsten würde die Persönlichkeit nicht so eine riesen Rolle spielen. Absolut! Am Ende müssen wir nur einen Weg finden wie wir. Deswegen sind ja auch communitys gerade so wahnsinnig groß. Also, ich merke, dass das bei euch wahrscheinlich schon viel länger etabliert ist. Aber in Deutschland kommt es jetzt gerade so an, dass jeder so ein bisschen seine Communitys aufbaut, weil man einfach merkt, Online Kurse sind es halt nicht, sondern die Leute sehnen sich nach dem persönlichen Kontakt. Ähm, dass du so beschreibst, finde ich, passt dazu am Ende, wie die KI jetzt gerade, also die künstliche Intelligenz und was man noch so ein bisschen den weg finden muss, wie geht es beides hand in Hand? Wie kriegst du es hin, Persönlichkeit zu zeigen, Menschlichkeit zu zeigen? Vielleicht ist es die Debatte um Mental Health, dass das nochmal mit reinkommen muss und man einfach wieder ein bisschen mehr, ein bisschen netter zueinander ist. Meine Mission ist ja so ein bisschen communicat humanize communication again und wie kriegen das wieder hin, so ein bisschen diese menschliche Komponente da reinzukriegen, weil ich da einfach nicht so lust habe, bei sowas mitzuspielen. Würdest du sagen, dass, das entwickelt sich gerade, oder siehst du da Wege dahin? #00:54:42-2#
Annika: Ähm, ja, ich glaube, dass die Pandemie so ein bisschen aufgezeigt hat, dass, was es für Möglichkeiten gibt außerhalb des Status quo. Man muss nicht fünf Tage im Office sein, basierend auf auf dem Job, was für viele natürlich Türen geöffnet hat, die sagen, okay, ich will eigentlich gar nicht ins Office gehen, oder ich bin introvertiert. Ich möchte eigentlich nicht immer von Menschen umgeben sein oder eine Stunde mit der Bahn zur Arbeit fahren, aber ich habe das Gefühl, sowohl in dem Bereich als auch in sozialen Netzwerken oder irgendwelche neuen Trends oder jetzt AI, wie du sagst, gibt es immer so diese Welle am Anfang, wo das alles super aufregend und alle stimmen sind das ist die Zukunft, ist die Zukunft, und Work from Home ist die Zukunft und AI ist die Zukunft. Aber dann ab es so ein bisschen ab, weil man merkt, dass sich viele doch Nostalgie ist so ein Riesenthema im Marketing, vor allem jetzt so im letzten Jahr, so, ähm das ist, finde ich, was total menschlich ist, dass man im Prinzip jemanden emotional da abholt, wo man irgendwie nostalgisch über irgendwas nachdenken in seiner Kindheit oder der Jugend, und wir machen jetzt zum Beispiel auch in unserer Firma für die holidays ne Zeitung, was im Prinzip allem widerspricht, was wir im Prinzip machen. Aber wir haben viel drüber nachgedacht und der CEO hat darüber nachgedacht, wie eigentlich alles, was man jetzt an Informationen bekommt, auf denselben Wegen passiert. Und es ist ein E Mail Newsletter und Podcast. Und ja, Website oder auf social. Und wie kann man im Prinzip jemanden dazu bewegen, einfach mal kurz irgendwie eine Pause zu machen und wieder sich was wirklich auseinanderzusetzen? Weil alles, was wir gehört haben, dieses Jahr von von Kunden, von anderen Agenturen ist, alle sind irgendwie komplett unter Wasser, es gab viele Stellenkürzungen, die Arbeit wird umgelegt auf weniger Leute, jeder ist super busy und Newsletter ist nur nur eine andere E Mail, die man bekommt, die man wahrscheinlich dann einfach löscht oder denkt: Okay, ich lese später und später kommt nie. Während dann vielleicht eine Zeitung ein wirklich eher dazu bewegt? Okay, ich setze mich jetzt irgendwie heute abend mal hin, weil ich dann nicht mehr auf den Bildschirm schauen will, was wir den ganzen Tag machen, und lese einfach mal wieder was, was wirklich in meinen Händen ist, und ich glaube, diese diese grundsätzlichen Trends, dass irgendwas komplett gehyped wird. Und es ist jetzt das neue Instagram threads, so okay, das ist jetzt die Plattform. Man hört von Instagram hat eigentlich nichts mehr. Ähm, und während, während ich weiß gar nicht wann das angefangen hat, was diese community app war, wo man so live, so mir fällt der Name gerade nicht ein. Aber das war ja damals dann auch so, dass es die Clubhouse. Genau ich kenne niemanden mehr, der auf Clubhouse ist. Also ich glaube, es ist immer, man muss da mal so ein bisschen das mit Vorsicht alles genießen, so dass jetzt alles im Prinzip sich verändern wird. Es wird sich alles immer weiterentwickeln, aber ich glaube, dass Nostalgie und und bestimmte Medien für immer im Prinzip irgendwie ein, ein, einen Ort haben werden in unserem Alltag. Booktok ist eines der größten Hashtags oder Communitys auf Tiktok, was so widersprüchlich ist, weil Bücher im Prinzip genau das Gegenteil sein von von einem sozialen Netzwerk. Aber ich glaube, dass Ähm, ja, sich da Communitys weiterhin finden werden und dass das Internet und soziale Netzwerke einfach nur nur Hilfemittel sind, seine, seine Community zu finden, was ich wahnsinnig schön finde. Ich meine, ich arbeite in dem Bereich, werde wahrscheinlich den Rest meines Lebens irgendwie in irgendeiner Hinsicht in dem Bereich arbeiten. Deswegen, ja, man sieht, natürlich hat alles seine seine Nachteile, und wir haben jetzt viel darüber gesprochen, was das Mental mit einem machen kann, persönlich oder wenn es, wenn es der Beruf ist. Aber ich versuche, die negativen Dinge loszulassen und mich auf die positiven zu fokussieren. #00:59:50-4#
Julia: Ja, ich glaube, was es highlighted ist am Ende, dass wir, wir dürfen mehr Selbstbewusstsein entwickeln, was unsere eigene Persönlichkeit angeht. Ähm, und da einfach Wege finden, wie wir uns unabhängig machen von aktuellen Trends. Also, ich weiß, du bist im Bereich Mode groß. Ich habe das neulich erst gedacht. Weil die Leute, die immer cool angezogen sind, so schick und die neuesten Trends haben, denke ich mir immer, so ein Mann toll! Auf der anderen Seite folgt man da lässt man sich ja schon dann einfach davon beeinflussen, was jetzt gerade der Markt sagt, anstatt selber nachzudenken, was mag ich eigentlich? #01:00:32-0#
Annika: Absolut. Ich finde, und ich meine, da ist man in NewYork natürlich auch ganz, ganz mit so vielen verschiedenen Persönlichkeiten und Trends hier ausgesetzt, was dann gar keine Trends mehr sind, weil ich das unfassbar inspirierend finde, dass man hier wirklich komplett so sein kann, wie man will, und seinen eigenen Weg und seinen eigenen Stil ausdrücken kann und niemand auch nur zweimal in deine Richtung schaut. Und ich liebe es, dass du das gesagt hast, mit dem im Prinzip, seine Passion auszudrücken und zu finden, weil das, glaube ich, für mich, als ich darüber nachgedacht habe, worüber wir heute sprechen werden, so der eine Punkt war, den ich unbedingt ansprechen wollte, ist, dass ich hier gelernt habe, dass es absolut in Ordnung ist, wirklich Sachen über die Maßen zu lieben. und Ähm, ich glaube ich habe: Ähm, ich weiß nicht, ob es vielleicht so ein bisschen die Deutsche Mentalität ist, dass man nicht irgendwie so zu sehr wollen soll oder irgendwie zu laut oder zu viel, und ich habe mich, als ich jünger war, immer so ein Bisschen gefühlt, dass ich zu viel bin und dass man Sachen nicht irgendwie so über die Maßen, irgendwie ja irgendwie rausschreien sollte. Das. Ich finde das toll, und ich finde das toll, und das habe ich hier wirklich gelernt. Das ist absolut nur Vorteile hat wirklich also zu lernen, darüber zu sprechen, was man liebt und was einen begeistert und was einen bewegt, ist für mich so ein bisschen der Ursprung von mit den wichtigsten Beziehungen in meinem Leben, Menschen, die eine Riesenrolle spielen in meinem Alltag und Möglichkeiten und Türen, die sich für mich geöffnet haben, rein aus dem Grund, dass ich darüber gesprochen habe, dass ich irgendwas liebe. Wirklich, ich kann das wirklich nur jedem mit auf den Weg geben. Es werden sich so viele Dinge für einen öffnen, wenn man offen darüber spricht, was einen begeistert. Für mich ist es schon immer Hobby gewesen. Damit bin ich groß geworden und Tennis also Sport grundsätzlich und Taylor Swift, sie ist, für mich so dreh und Angelpunkt geworden in meinem Leben, was so für viele viele das wahrscheinlich belächeln. Aber für mich, und es klingt dramatisch, ist sie der Grund, warum ich meinen Job habe, weil ich in diese Firma gekommen bin durch eine Freundschaft, die ich geknüpft habe, rein basierend darauf, auf dass wir beide Taylor Swift lieben. Die Musik, die die Begeisterung, ich weiß in Amerika ein bisschen größer, hat wahnsinnig viele Menschen in mein Leben gebracht, die mit zu meinen besten Freunden geworden sind. Aber auch beruflich haben sich für mich viele, viele Wege im Prinzip aufgetan oder viele Projekte, zu denen ich Zugang hatte, weil ich immer versucht habe, irgendeine Passion oder irgendwas, was ich persönlich liebe, mit meiner Arbeit zu verbinden. Und meine Chefin hat Ähm vor ein paar Wochen gesagt, dass ihr großes Ziel für unser Team ist, im Prinzip Projekte rauszufinden, wo die Stärken und Passionen von jedem liegen, und das mehr mit den Kunden und Projekten zu verknüpfen, weil du noch mal ein anderes Level an Arbeit siehst vor allem im Casting und im kreativen Bereich, wenn jemand wirklich sich damit identifizieren kann, was, was, was für ein Kunde ist und was für ein Projekt ist, und ja, da hat ich einfach wahnsinnig viel Glück, dass ich, dass ich oft, vor allem seit ich auf Agentur Kundenseite bin, oft im Prinzip meine meine Liebe für gewisse Dinge damit verknüpfen konnte, woran ich arbeiten darf. #01:04:41-7#
Julia: Ja, total schön, dass du das geteilt hast, weil ich finde auch, wenn man dir folgt, es sind genau, was du gesagt hast, Ice Hocky, Tennis, Taylor Swift und Fashion und da sind so die Dinge, die sich durchziehen, und ich, ich meine, was ist Begeisternder als jemand, der für was brennt? Also ganz ehrlich, wenn du Songs teilst, gucke ich mir die an und kann heute Exile auswendig singen. Also. #01:05:08-5#
Annika: Großartiges Lied! Ich höre das gerne. Ich glaube, man vergisst, ähm, ich habe ein ein sehr gutes Buch im letzten Jahr gelesen, was ich wirklich nur jedem empfehlen kann, über über Liebe und über die Arten von Liebe, die sich in unserem Leben ausprägen. Das heißt conversations on love, und es geht um die Liebe zu unseren Eltern, zu unseren Geschwistern, zu unseren Freunden, zu unseren Partnern, alle Arten von Liebe, die sich im Prinzip in deinem Leben ausprägen können. Und ja, da geht es auch viel darum, im Prinzip, äh ja, sich nicht davon irgendwie abzu ausreden zu lassen, dass man irgendwie wirklich Dinge verfolgt und dass am Ende man selbst im Prinzip, die wichtig ist, im Prinzip die wichtigste Person ist, das Zentrum deines Lebens. Es ist nicht jemand anders, und du bist auf der anderen Seite, aber auch nicht der Mittelpunkt im Leben von anderen, und ich glaube, das ist etwas, wovon viele im Prinzip eine scheu haben, sich auszudrücken oder zu laut zu sein oder zu sehr über sich selbst zu reden, über Dinge zu reden, die man mag, auf die man stolz ist, weil man denkt, okay, es interessiert doch jetzt irgendwie jemanden, oder ich bin. Vielleicht legt man zu viel wert darauf, was andere denken, weil man der Meinung ist, dass andere viel Über einen denken, aber das ist absolut nicht der Fall, die meisten von uns denken. #01:06:57-2#
Julia: Schwierig in der influencer Welt, wenn man die ganzen Kommentare kriegt, das zu checken aber total. #01:07:02-0#
Annika: Absolut, aber als persönliche, also für mich persönlich war das auch so ein Punkt. Okay, es denkt niemand so viel darüber nach, und ich muss im Prinzip selbst weniger darüber nachdenken, wie das jetzt bei anderen landet. Für mich ist es immer schön, wenn ich dann höre, wenn ich jemanden länger nicht gesehen habe, ich nach Hause komme und dann sagt, ich hab das Album, was du gepostet hast, oder hey, ich fand das, das Event war voll cool, wo du warst. Danke, dass du das geteilt hast. Ja, ich denke da gar nicht so drüber nach oder versuche nicht, darüber nachzudenken, dass das im Prinzip andere sehen. Für mich ist es wirklich, weil ich es einfach gerne teile, und nicht, weil ich denke, hey, schau wo ich, wo ich bin. Ich steh für NewYork, sondern weil ich einfach, ich liebe es, wenn andere Menschen teilen, was sie bewegt, und ich schaue wirklich von jedem gefühlt Storys an, weil mich das einfach interessiert, was andere leben. Und wie du sagst, es gibt nichts cooleres, als wenn jemand ja passioniert ist. Ich finde, dass es das die die attraktivste Eigenschaft, die ein Mensch haben kann, ist, egal, was es ist. Wenn du das mit irgendwie voller Begeisterung verfolgst, dann begeistert mich das auch, wenn mich das vielleicht gar nicht interessiert. Also wir haben, wir haben ein company, das nennt sich tenfour, und wir laden entweder team members oder Gäste, kunden, Freunde ein, zehn Minuten über etwas zu sprechen, was nicht mit ihrem Job zu tun hat, was sie lieben, und das ist eins meiner Lieblingsevents, weil es kommt jeder wirklich mit anderen Themen, also ob das irgendwie Gilmore Girls ist oder ein Freund von mir hat ne zehn minütige, wirklich Passions Rede über ein game of snooker gegeben, ohne Skript, ohne Plan, und du wirst so in den Bann gezogen. Ich habe in meinem Leben noch nie n Billiard Spiel im Fernsehen mir angeschaut, aber ich war wirklich, du bist wirklich nur gebannt gewesen, und ich finde, dass es ja das wichtigste, dass man irgendetwas findet. Ich hoffe, dass jeder in seinem Leben etwas hat, was er so sehr liebt, wie ich Taylor Swift liebe. Und. #01:09:29-6#
Julia: Ich glaube nicht, ich glaube nicht. Ich glaube da, man kann daran arbeiten, auch sich. Vielleicht fängt man einfach mal an, sich zu freuen zu lernen für andere, dass man erstmal guckt, guck mal hier die feiert xyz total, ich bin mal offen dafür, höre mir das mal an und freue mich dann, wenn keine Ahnung Konzerttickets kommen für die Person oder jemand baut ein Haus, und du sagst, okay, mega, herzlichen Glückwunsch, dass das für dich funktioniert hat. Weil auch das sind so Emotionen, dass man mal wirklich sagt, ach, ich weiß nicht, bei mir läuft es grad einfach richtig rund, trauen sich auch die wenigsten aus zu sprechen. Also das einfach mal zu üben. Ich glaube, wir fühlen ja immer Konversation, wenn wir sie gerade brauchen, bei mir gestern erst im Gespräch exakt über das Thema. Wie sieht denn eine Welt aus, in der komplett Julia entscheidet, also wenn es komplett ist, es komplett, egal, was drum herum ist. Dein Mann darf da sein, deine Freunde dürfen da sein, deine Kunden dürfen da sein. Wie sieht deine Welt aus, wenn du sie gestaltest? Und ich glaube, es kann sein, dass man jetzt unsere Konversation hört und denkt, ah, okay, interessanter Punkt, aber nochmal, das ist key, also, wenn das, wenn du, wer hier immer zuhört, nehmt euch die Zeit, einfach das wirklich zu verinnerlichen, dieses Thema Passion, weil das geht einher mit Freude, das geht auch einher mit kompletten, dann dem anderen extrem. Wir haben ja gesagt, wir wollen neutral bleiben, aber, und zu, die Ausschläge im Leben sind so wichtig und sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen. #01:11:00-1#
Annika: Absolut, und es klingt so es klingt, schwierig umzusetzen, weil man im Prinzip ja eingedreht hat, bekommt, Egoismus ist was Negatives, ein anderer Punkt, wo man vielleicht, den man vielleicht loslassen muss, weil du kannst nur im Prinzip auch in anderen Bereichen von deinem Leben präsent sein als du selbst und als als Bereicherung, wenn du, ähm ja in, mit dir selbst im reinen bist und zufrieden bist. Und ich glaube, das kommt daher, dass man, wenn es nicht der Job ist, der deine größte Passion ist, weil wir auch einfach alle Rechnungen bezahlen müssen und Miete bezahlen müssen. Und ich finde, es ist auch falsch zu sagen, jeder muss eine größte Passion in seiner Karriere verfolgen. Du kannst das auch abseits von deinem Job finden und außerhalb von deinem Job machen, und ich habe das große Glück, dass ich meistens meinen Job auch sehr gerne mag, aber ich auch merke, wenn es Phasen gibt, wo man einfach so ein bisschen am Rande des Burnout steht und man im Prinzip zu viel arbeitet und zu viel im Prinzip Fokus und Wert auf die Arbeit legt, dann so ein bisschen der Spaß daran verloren geht. Und das ist ja im Prinzip einer der Anzeichen von Burnout ist, dass man ja überhaupt gar keine Freude mehr hat an der Arbeit und sich fragt, okay, bin ich im falschen Beruf? Und das hat mich immer so ein bisschen im Prinzip verwundert, weil ich eigentlich dachte, dass ich meinen Job ganz gerne mag, aber dann so null Spaß dran hatte. Und ja, da habe ich gemerkt, dass ich auch als Freund, Freundin, Tochter, ähm komplett anders im Prinzip erschienen bin in meinem Umfeld, wenn dieser Bereich so ein bisschen an Spaß verloren hatte, und gerade dann, wenn das etwas ist, was du nicht wirklich beeinflussen kannst, weil im Agenturleben, das ist so eine Achterbahn. Manchmal ist es halt so, dass du komplett im Prinzip untergehst an Arbeit, aber dann muss man wirklich diese Bereiche finden in deinem Privatleben, wenn der Laptop zu ist, wo du im Prinzip wieder dich für was begeistern kannst, und wenn es für mich wirklich ist, AirPods rein, Musik an ein komplett überteuerten Eiskaffee irgendwo abholen und durch NewYork laufen, das kostet dann im Prinzip nur sechs Dollar, weil Rumlaufen ist kostenlos, Gott sei dank! Noch, aber ja, ich glaube, wenn, wenn die Zuhörer irgendwas davon mitwollen, mitnehmen wollen von unserem Gespräch, ist es auf jeden Fall, ähm, ab und zu muss man sich selbst an erste Stelle stellen. Du bist die einzige Person, die in deinem Leben, die das machen wird. Du kannst es nicht von anderen erwarten, dass du die Nummer eins bist. Du musst deine eigene Nummer eins sein, und es ist absolut das Beste, was du in deinem Leben machen kannst, ist wirklich die Passion für irgendwas zu finden und das zu verfolgen, und alle anderen Bereiche in deinem Leben werden dadurch andere. Andere Beziehungen in deinem Leben werden dadurch bereichert werden. #01:14:30-2#
Julia: Ja, dem gibt es nichts mehr hinzuzufügen würde ich sagen. Hast du zum Abschluss was, was du gerne noch sagen möchtest, oder hast du das Gefühl du hast, alles mitgegeben, was du gerne teilen wolltest. #01:14:44-8#
Annika: Wir könnten wahrscheinlich noch stundenlang, aber ich glaube, ich habe die grundsätzlich, die Sachen, die mich bewegen und vor allem in den letzten Jahren bewegt haben, haben wir ganz gut besprochen. #01:15:00-5#
Julia: Schön gut, ich packe auf jeden Fall alle Buchtipps und Songs und Dinge, über die wir gesprochen haben, in die Shownotes und. #01:15:09-4#
Annika: Oh ja, bitte, ja, ich meine Exile kannst du auf jeden Fall listen. Gibt noch viele andere Sachen. Ähm, aber ja. #01:15:29-9#
Julia: Okay, voll gut, da freue ich mich drauf. Ja, vielen dank Anni, das hat voll viel Spaß gemacht. #01:15:37-9#
Annika: Ja. Ich habe nichts Skandalöses gesagt, das heißt, ich kann die Episode auf jeden Fall auch meinen Eltern schicken. #01:15:50-4#
Julia: Voll gut, du hast dich sogar bedankt. Okay, voll gut, danke dir.
Annika: Gerne. #01:19:56-4#
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