#5 So wird dein Podcast zum echten Erlebnis.
Shownotes
„Unsere Stimme ist ein mieser Verräter ➡️ Genau das macht sie zum authentischsten Businesstool, das es gibt.“ - Mary aka. das Sprechzimmer.
Mary ist Podcast- & Audioexpertin und diese Woche mein Gast im Hidden Champions Podcast. 😍
Sie begann ihre Karriere als Moderatorin im Radio, wo sie die unglaubliche Vielfalt und das Potential unserer Stimme entdeckt.
2019 eröffnet sie dann ihre eigene Kreativberatung. Seitdem unterstützt sie Unternehmer:innen dabei, sichtbar … nein, hörbar zu machen!
Ein unglaublich ehrliches Gespräch über die Aufs & Abs des Lebens, Zukunftspläne & vor allem darüber, wie unsere Stimme zum authentischen Erfolgsfaktor im Business wird.
Viel Spaß beim Anhören!
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Marion aka das Sprechzimmer auf LinkedIn
Buch Essentialism & Effortless von Greg McKeown
Serie 7 vs Wild
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00: 00:00Marion: Ja, also. Ach, es waren einfach zwei turbulente Monate. Irgendwie hat das Jahr sehr spannend geendet. Sagen wir es mal so. Es wollte noch mal, glaube ich sehr viel gelebt werden auf sehr vielen Ebenen. Ob Business, privat irgendwie einmal alles querbeet. Zum Glück. Also mittlerweile ist dieses Reflexionsmindset da, dass es nicht, dass es nicht negativ ist. Also ich würde jetzt nie sagen, die Monate waren waren schlecht, sondern sehr, sehr wichtig und es ist raus. Es ist jetzt schon mal im alten Jahr und jetzt kann irgendwie mit neuer Energie es losgehen. Ja, aber ihr geht es tatsächlich ganz gut. Also es war tatsächlich größer als gedacht.
00: 00:36Julia: Ja, ich finde das so neu oder so sehr der Jahreswechsel, auch wenn es natürlich nichts verändert, irgendwie immer cool, weil es dann eben der Unterschied zwischen alt und neu irgendwie klarer sichtbar ist, finde ich. Ich fand es irgendwie eine total schöne Bezeichnung, wenn du sagst es wollte, die zwei Monate wollten noch gelebt werden. Ist das einfach ein schöner Ausdruck oder heißt das, ist das deine Bezeichnung für "Es wollte einmal noch mal bergab oder es braucht ein bisschen Ruhe oder".
00: 01:00Marion: Irgendwie, ich glaube, das habe ich für mich so ein bisschen gelernt, besonders auch in der Selbstständigkeit, dass es meistens bei mir nicht so ist, dass ein kleiner Wind kommt, der mal kurz irgendwie alles, der mal das Blatt vom Tisch wegwischt, sondern wenn dann gleich ein Tornado, also wenn dann einmal richtig und ich weiß noch ich saß Ende Oktober da und dachte mir so "Okay jetzt noch mal Endspurt". Ich hatte große Ziele für das, für die letzten zwei Monate und irgendwie ist relativ schnell klar geworden, es wird einmal komplett anders und ich glaube, dass da, dass ich mittlerweile sehr schnell begreife, dass das nichts Negatives ist, sondern dass noch irgendwas anderes gerade dran ist, um diesen Schritt zu gehen. Und das ist wahnsinnig hilfreich gewesen, besonders jetzt in diesen zwei Monaten. Ich glaube sonst... früher glaube ich, wäre ich irgendwann durchgedreht oder hätte gesagt, das Leben hat was gegen mich. Also ich kann da mittlerweile auch sehr offen drüber reden. Also im November war besonders strugglend, also auf der einen Seite mit Business, weil sich einfach viel gewandelt hat. Dazu kam eine Fehlgeburt, die auch noch quasi im November einmal irgendwie gelebt werden wollte und aber das hat mich nicht aus der Bahn geworfen. Es war traurig und es durfte gelebt werden alles. Und es war, das gehörte irgendwie so mit dazu. Aber es war wichtig, dass es passiert ist und es war einfach noch nicht dran und es waren... Dadurch konnte ich Dinge lernen, die mich jetzt letztendlich weiterbringen. Und ach, ich lieb mittlerweile diesen Blickwinkel, auch wenn es an manchen Tagen echt anstrengend ist oder so, in dem Moment, in dem es passiert. Und du denkst dir "Hömma habt ihr euch verschworen da draußen?". Aber es ist unglaublich, unglaublich wertvoll. Tatsächlich. Also, ich glaube, mit die wertvollsten zwei Monate meines Lebens.
00: 02:39Julia: Ja, und das ist nichts Kleines zu sagen. Wahnsinn. Danke fürs Teilen.
00: 02:45Marion: Sehr gerne.
00: 02:46Julia: Okay. Und das heißt, jetzt hast du 2023 mit einem frischen Blick gestartet und was heißt es jetzt? Fängst du noch mal komplett bei Null an? Oder hast du nur ein paar Kleinigkeiten geändert? Oder wie startest du jetzt ins neue Jahr?
00: 03:00Marion: Ich habe mir tatsächlich ganz viel Zeit genommen. Ich habe irgendwann auch das Ganze akzeptiert und habe so gesagt okay, das gehört gerade so mit dazu. Und jetzt so langsam kommt die Energie zurück und auch dieses Gefühl von okay, warte mal, warum haben dann gewisse Dinge nicht geklappt? Also wenn beispielsweise ein Kunde klappt nicht oder ein Kunde plötzlich tritt oder möchte eine lange Pause machen. Also es sind verschiedenste Dinge passiert und ich ich frag mich dann okay, warum soll das dann nicht sein? Vielleicht ist auch einfach das nächste Level dran und ich habe so das Gefühl, es darf vieles einfach mal umgedreht werden und es darf, ich darf mir einfach mehr zutrauen. Und ich bin glaub ich noch nicht bei meiner ganz klaren Vision. Ich könnte noch nicht hundertprozentig sagen, wo es hingeht, aber die Gedanken gehen in eine gute Richtung und sie machen mir, glaube ich, an vielen Stellen auch ein bisschen Angst, weil das würde bedeuten, dass ich noch mehr abschneide, was, was da ist. Aber es fühlt sich irgendwie in der Bauchgegend sehr, sehr gut an, also ich möchte diesen ganzen Audiobereich nicht missen und der darf auch genau so bleiben. Aber auf einer anderen Ebene und in anderen Feldern und mit anderen Themen und da einfach groß zu denken, und noch mal zu sagen warte mal, okay, ich bin nicht die, die man anruft, dass sie den Podcast schneidet, sondern es geht um ganz andere Ebenen und das fängt so langsam an zu wirken und zumindest in gewisse Zeichen im Leben da, dass ich auf dem richtigen Weg bin.
00: 04:23Julia: Hm, schonmal gut.
00: 04:24Marion: Ich glaube, es wird noch ein bisschen dauern. Es ist wie so einmal next Level. Man würde einfach so das alte, als hätte man einen Koffer da mit Klamotten und würde merken, was man das bin ich gar nicht mehr. Aber was sind denn die neuen Klamotten? Also wenn ich jetzt in den Laden gehe und sage okay, ich hätte gerne jetzt einmal eine neue Ausstattung, aber ja, was denn eigentlich? Das Bild ist noch nicht so ganz da, aber es braucht vielleicht auch einfach Zeit, ohne aber. Es braucht Zeit, damit es wirken darf. Und es passt so ein bisschen zum Jahresmotto. Letztes Jahr war das Brückenjahr, so das Gefühl, ich gehe über eine Brücke und komm an und jetzt ist so das Gefühl davon okay, ich bin am Ende der Brücke. Ich sehe die Insel schon. Ich weiß immer noch nicht so genau, was mich auf dieser Insel erwartet, aber es wird gut. Es wird ein Dschungel oder es ist vielleicht auch ein wildes Tier, was ich noch nicht kenne. Aber es ist gut, dass ich da bin, das jetzt zu erforschen und mit Freude zu erforschen. Ich glaube, das wird so die große Challenge und Aufgabe der nächsten Monaten wahrscheinlich.
00: 05:11Julia: Ja, kann ich total gut nachvollziehen. Ich habe mich sehr, sehr lange mit dieser Frage beschäftigt oder dieser "Wir sind in etwas hineingewachsen", weil es mir ganz genauso ging. Also Brückenjahr bezeichnet das Ganze sehr, sehr gut. Und ich glaube, was ich total schön fand in dem Gespräch mit einer meiner Bekannten, die sagte, dass es total normal ist, wenn man, also bei mir war es ja das Copywriting, mit dem ich 2020 gestartet bin. Ich glaube, du bist 2019 gestartet. Also es ist wahrscheinlich ein ähnlicher Zeitraum, in dem wir uns gerade befinden irgendwie nach drei Jahren Selbstständigkeit. Du bist jetzt irgendwie supergut in dem was du machst und eigentlich läuft soweit alles gut. Vielleicht verändert sich was bei den Kunden oder es gibt mal dieses Zeichen von außen, aber vor allen Dingen das Gefühl im Innen verändert sich und es ist komplett normal zu sagen, so bis hierhin war das meine Identität, aber du musst ja wieder loslassen. Auch du warst ja irgendwie 15 Jahre angestellt. Ich weiß nicht, ob du eine der wenigen Moderatorinnen warst oder nicht, aber bei mir war das so: Als ich aus der Anstellung rauskam, habe ich bestimmt ein halbes Jahr gebraucht meine Identität von "Ich arbeite für ein Fortune 500 Unternehmen" zu "Ich bin selbstständig und mach Copywriting", weil ich irgendwie immer das Gefühl hatte, wen interessiert's? Okay, süß. Bis ich dann mal da in meine volle Größe gekommen bin, um dann jetzt zu sagen okay, und vielleicht kommt jetzt der nächste Schritt und da irgendwie die Erlaubnis bekommen zu haben, mal so hey, das ist total normal jetzt den nächsten Schritt zu gehen, war so "Ah ja okay. Ja, logisch. Okay, dann gucken wir mal, was jetzt kommt." Und du hast, ähm...
00: 06:36Marion: Es ist auch die Erfahrung in den letzten drei Jahren, dass es irgendwie immer wieder mit dazukommt. Und vielleicht ist ab und an auch mal ein großer Bruch einfach mal notwendig. Manchmal sind es die kleinen Schrauben. Ich freu mich drauf, was kommt, auch wenn es noch sehr ungewiss ist. Aber es ist ja eine Vorfreude auf das, was jetzt kommen darf, was sich verändern darf. Und natürlich ist dieser Prozess immer kein einfacher. Also es ist ja ein Hinterfragen von allen Dingen und von allen Kunden und von allen Themen, die einen ja bislang hierher gebracht haben. Also ich sitze ja hier, weil diese letzten drei Jahre so gelaufen sind, wie sie gelaufen sind und dann zu sagen "Warte mal, ist das jetzt nicht undankbar, wenn ich irgendwie alles einmal umwerfe und alles hinterfrage?" Nein, es ist halt der normale Prozess des Lebens und also des Lebens und wahrscheinlich das des Unternehmertums.
00: 07:17Julia: Ja, Persönlichkeit, ne Selbstständigkeit ist die größte Persönlichkeitsentwicklung, die man sich vorstellen kann.
00: 07:24Marion: Ja.
00: 07:24Julia: Du musst halt dich automatisch weiterentwickeln. Es passieren einfach viel mehr Dinge im Außen, die oder sagen wir mal so, du bist selbst dafür verantwortlich, dass du ein Leben dir erschaffst, dass dir Freude bringt und irgendwie sich sinnhaft anfühlt. Man kann halt viel weniger es auf andere schieben oder die Schuld irgendwie anderen zuweisen und deswegen ist man viel, viel öfter im struggle da mal zu gucken, okay, bin ich hier wirklich noch auf dem Weg der Freude oder nicht?
00: 07:50Marion: Die alles entscheidende Frage, definitiv, ja.
00: 07:52Julia: Ja und du bist ja auf dem Weg dahin. Also ich bin gespannt, was da kommt. Du hast jetzt gerade gesagt, dass es, ähm, dass du auf der anderen Seite eine Insel siehst. Könnte ja auch ein Kontinent sein, warum ist es eine Insel?
00: 08:03Marion: Gute Frage. Da habe ich noch nie drüber nachgedacht. Vielleicht weil es auch, weil es nichts ist für immer. Also es fühlt sich tatsächlich, obwohl es sich groß anfühlt und verändernd anfühlt, wird es so vom Bauchgefühl her einfach auch nur der nächste Step. Wahrscheinlich ist es die Insel vor dem Land oder vor dem Kontinent oder vielleicht hat dann die Insel schon eine direkte Verbindung zu dem nächsten Land und es ist nicht so ganz lang und so vernebelt und was auch immer.
00: 08:31Julia: Fühlt sich abgeschlossener vielleicht an oder greifbarer.
00: 08:33Marion: Wahrscheinlich, ja, ich glaube es ist einfach. Es ist einfach nur die nächste große Insel. Ich glaube die, die die Zeit als als Angestellte war ein Kontinent, ein ganz großer und wichtiger Kontinent im Leben, den ich nicht missen möchte. Dann gefühlt ging die Reise los. Erstmal so okay, wo fahre ich überhaupt hin? Als würde ich in ein Schiff einsteigen und keine Ahnung, ich habe nicht mal nach dem Ziel gefragt, aber ich steige da halt mal ein, weil es sich gut anfühlt. Und jetzt ist so dieses okay, ich habe so ein bisschen neue Insel Erfahrung gemacht, aber die Insel war schon erschlossen, also es war schon, es war schon einiges da und jetzt ist gefühlt eben dieses, wie heißt die Serie "7 vs. Wild", als würde ich auf so eine Insel kommen und es ist halt erst mal nichts da und sie darf von mir erschlossen werden. Und es geht jetzt mal um mich und um mein Bild des Ganzen, um meine wirkliche Rolle. Wie sehe ich die Dinge, was möchte ich wirklich bewirken und nicht in ein gemachtes Nest rein setzen. Was gut war und wichtig war, aber sondern wie kann ich es jetzt neu definieren? Wie kann ich dann, also würde ich jetzt ein Dorf da aufbauen, wie würde ich denn dieses Dorf gestalten? Deshalb ist es, glaube ich jetzt erst mal eine Insel. Mal gucken, wie lange ich da bleibe, wann vielleicht irgendwie es Zeit wird, auch zu sagen, ich habe wieder Lust, auch einen Kontinent zu ergründen oder auch länger zu bleiben. So vom Gefühl her.
00: 09:38Julia: Ja, macht total Sinn, woran mich das gerade so ein bisschen erinnert. Ich habe gelesen, dass du nach deinem Job als Moderatorin erst mal auf eine Reise gegangen bist für vier Monate ist also quasi nicht nur bildlich die besprochene Reise, sondern tatsächlich eine Reise. Ist da deine Liebe zum Abenteuer oder zum Weltenbummeln geboren? Weil immer wenn ich mit dir spreche, bist du irgendwo in Wien, jetzt in Berlin, dann war es in Nürnberg. Wie kam das, erzähl mal.
00: 10:08Marion: Also ich habe irgendwann für mich erkannt, ich kann nur Dinge in meinem Leben verändern, wenn ich alle Brücken hinter mir abreiße. Und ich habe irgendwann beschlossen, ich komme im Radio nicht mehr weiter. Es ist nicht mehr das, was ich, was sich gut anfühlt und was sich lebendig anfühlt und habe dann nach vielen Jahren endlich geschafft, die Kündigung einzureichen und habe wirklich alles einmal gecuttet. Ich habe meine Wohnung aufgelöst Ende des Jahres habe mein Job gekündigt und saß dann irgendwie in so einem Apartment in Nürnberg und wusste, ein paar Tage später geht die Reise los und ich dachte mir so was hast du eigentlich gemacht? Ich glaube, ich hatte selten so viel Angst wie in diesen Tagen. Und dann hatte ich aber mit meiner Schwester beschlossen, wir gehen auf Reise, weil sie auch, zumindest wollte sie den Job wechseln. Am Ende ist sie im gleichen Job wieder gelandet und ich dachte mir, auf Reisen gehen ist doch was Schönes. Also ich lerne ganz neue Aspekte kennen. Wir sind nach Südamerika, ich spreche kein Wort Spanisch, was auch schon mal sehr lustig war. Also Komfortzonenerweiterung sonders gleichen und es war spannend. Und umso näher die Rückreise kam, umso verlorener und ängstlicher habe ich mich gefühlt, weil ich dachte, ich finde eine Antwort. Also ich gehe jetzt auf Reisen und dann weiß ich genau, was ich danach machen möchte und es war genau andersrum. Ich war noch mehr lost als vorher und erst als ich das so ein bisschen dann losgelassen habe und gesagt habe okay, ich, ich ziehe mein Ego zurück, ich lasse es einfach mal auf mich zukommen. Dann kam plötzlich eine Annonce für eine Praktikumssuche, wo ich mir gedacht habe, okay, ja, man kann auch mit über 30 ein Praktikum machen und ich bin mir nicht zu fein dafür. Und das hat im Grunde alles ins Rollen gebracht und am Ende dann auch die Selbstständigkeit. Und ich habe tatsächlich dadurch gelernt, dass der Begriff Heimat ein ganz anderer ist, also dass ich, ich brauche keine feste Wohnung, ich brauche keinen Ort, den ich Heimat nenne, sondern ich brauche einen Menschen bei mir, den ich Heimat nenne. Ich sehe es viel entspannter. Früher hätte ich gedacht, wie mit dem Zug mal schnell nach Berlin fahren. Heute ist es das Normalste der Welt, dass ich, Ich weiß gar nicht ich war, glaube ich im Oktober bin ich viermal die Strecke München Berlin gefahren, so ganz entspannt und.
00: 12:05Julia: Entfernungen ändern sich, absolut, kenne ich auch.
00: 12:07Marion: Super schnell. Habe ich auch durch Australien auch noch mal gelernt. Da bist du ja mal sechs, sieben Stunden im Auto unterwegs und hier war ich am Überlegen: Warte mal eine halbe Stunde heimfahren zu meinen Eltern, Nee, ist mir jetzt heut' zu lang. Also irgendwie bekommen Distanzen eine andere Art von Bedeutung. Und dann bin ich schon mit Beginn meiner Selbstständigkeit nach Berlin gezogen und habe relativ schnell gemerkt "Das ist nicht meine Stadt". Ja, ich bin gerade in Berlin, es ist mir zu laut und zu wild und zu viele verlorene Seelen hier gefühlt, die.
00: 12:37Julia: Ich kann das total nachfühlen.
00: 12:38Marion: Ich weiß nicht, ob es damit zusammenhängt, dass ich Sternzeichen Fisch bin, die glaube ich eh sehr emotional sind. Aber ich kann hier nicht wegschauen. Erst gestern bin ich in der U-Bahn gefahren und dann liegt ein Drogenjunkie in der U-Bahn, also wirklich ein kaputter Mensch, aber es guckt keiner hin. Es ist, alle sitzen drum herum, als wäre es das Normalste der Welt. Und für mich ist es so ich würde am liebsten hingehen und würde ihm eine Wohnung besorgen und weiß ich nicht.
00: 13:01Julia: Ja, mir ging das ganz genau so ich war letzten Mai in Berlin und hatte auch das Gefühl, es sind so viele Chancen in dieser Stadt. Aber so viel, ich weiß nicht ob es Trauer ist, ich kann es nicht richtig greifen, was es ist, aber ich kann das Gefühl, was du, was hast du gesagt "verlorene Seelen" sehr, sehr gut nachfühlen. Ich bin sehr gespannt, wie sich Berlin in den nächsten Jahren irgendwie entwickelt, weil es in meinen Augen so ein großes Potenzial hat.
00: 13:25Marion: Unfassbar. Und jetzt in dieser Zeit zum Beispiel ist es auch sehr wertvoll, um in die Energie wieder zu kommen. Ich geh halt vor die Tür und gefühlt lebt alles und die Energie ist förmlich schon am Überkochen. Also dafür ist es jetzt gerade gut, so langfristig ist es tatsächlich nicht meine Stadt, einfach weil so viele Chancen wie diese Stadt bietet, dass du zum Beispiel so sein kannst, wie du willst. Es ist gleichzeitig auch der Nachteil, weil einfach auch nichts mehr auffällt, weil du kannst ja sein, wer du bist. Also zu unterscheiden, ob dir ein Hipster oder ein Penner begegnet, ist manchmal in Berlin nicht so ganz einfach, weil jeder halt so ist, wie er ist, was ja auch gut, was Gutes hat. Aber es passt irgendwie auch keiner auf den anderen auf, was ich sehr schade finde. Dann bin ich passend zu Corona bin ich nach Berlin gezogen. Also ich habe eigentlich von Berlin nichts mitbekommen. Ich bin einer der wenigen Menschen, die durch diese erste Zeit Corona überhaupt nicht gelitten haben, weil ich es sehr entspannend fand, in dieser Stadt anzukommen, ohne dass ich was verpasse und dass viel los ist. Und dann haben wir irgendwann die Entscheidung getroffen okay, Berlin ist es nicht und haben erneut wieder alles gecuttet und haben rundum gekündigt, alles eingelagert und haben gesagt okay, dann Laptop, Mikrofon und alles, was man so braucht, einmal eingepackt und sind seitdem unterwegs. Und es ist spannend, wie schnell sich ein Gefühl von Heimat breitmacht. Also wie schnell man wo ankommt und wie schnell ich auch sagen kann hier nach zwei Tagen ich bin zu Hause. Obwohl das nicht im Ansatz mein Zuhause ist, ist auch da wieder Komfortzone sprengen sonders gleichen in so vielen Stellen auch ins Ausland zu gehen und mit anderen Sprachen konfrontiert zu sein, was für mich immer Horrorvorstellung war.
00: 14:50Julia: Und passt das Wort New Normal eigentlich ganz gut rein, finde ich. Also ja, als ich weiß jetzt, eine Freundin von mir hatte einen argentinischen Freund und vorher war das was du sagtest "eine halbe Stunde weit fahren zu den Eltern" lang und dann war es halt ja gut "Schaffe ich das jetzt für die Woche? Vier Tage sind zu kurz, wahrscheinlich nach Argentinien zu fliegen." So nach dem Motto, unsere Nachbarn in Kapstadt genau das gleiche auch am Anfang sich kennengelernt und irgendwie für Wochenenden gegenseitig hin und her 12 Stunden Flugzeug. Also abgesehen vom Umweltaspekt, den man vielleicht dann noch mal genauer betrachten könnte, verändert sich da wahnsinnig viel, finde ich. Finde ich sehr, sehr cool.
00: 15:25Marion: Das Warum ist einfach ein anderes geworden, oder ich hinterfrage nicht, warum ich jetzt on the road bin, sondern okay, wie kann ich die Zeiten dann auch gut nutzen und wie kann ich das wertschätzen, was ich gerade habe und in welcher Zeit wir auch leben, dass ich sagen kann: Ja natürlich, Ich steige jetzt mal kurz in den Zug ein, bin mit dem Schnellzug von München in Berlin in knapp vier Stunden, kann dann einen Arzttermin wahrnehmen und fahr wieder zurück. Was für eine unfassbare Zeit. Also das auch wertzuschätzen und zu sagen okay, ich nehme die Optionen an, aber auch immer wieder mir zu sagen okay, was kann ich mir auch zumuten und man braucht auch die Ruhe und wann ist es auch to much.
00: 15:56Julia: Also ich glaube ja, ja, man ist dann schnell in diesem okay, ich kann ja das auch noch, kann das auch noch und manchmal verspricht man dann mehr als man halten kann, weil man merkt ach, shit ey, Internet in der Bahn ist doch nicht so optimal, wie ich dachte.
00: 16:10Marion: Ja, das ist der Nachteil, wenn du an vielen Orten wohnst. Große Frage ist immer Wie ist das Internet dort?
00: 16:16Julia: Ja, absolut.
00: 16:17Marion: Es ist. Ich lese gerade ein Buch über Gewohnheiten, genau.
00: 16:20Julia: Du, ich lese auch. Wir haben gerade so viel gemeinsam. Ist unglaublich. Alles, was du erzählst, kann ich nicht nur eins zu eins unterschreiben, ich lese auch gerade drei Bücher zum Thema Gewohnheiten. Aber erzähl.
00: 16:31Marion: Super spannendes Feld. Also wirklich. Und ich habe für mich auch begriffen, so schön das ist, an verschiedenen Orten ständig zu leben, aber gefühlt muss ich ja an jedem Ort neue Gewohnheiten aneignen, weil selbst wenn ich weiß, ich weiß jetzt, hier an dieser Stelle stehen zum Beispiel die Supplements, die ich morgens nehmen möchte, ist es in der nächsten Wohnung anders. Wir haben in der letzten Wohnung hatten wir so eine wunderbare Tür, wo wir die TRX-Bänder benutzen konnten. Hier geht es nicht. Und ich merke gerade, wie das auch unfassbar Energie ziehen kann. Und es wird mir gerade durch dieses Gewohnheitsthema so bewusst, dass ich ja immer wieder aufs Neue anfange, dass ich mich immer wieder aufs Neue einstelle: Wie bewege ich mich, wo koche ich, wo packe ich meine Sachen hin? Und das, glaube ich, zieht schon sehr, sehr viel Energie, was mir bewusst wird und die Frage ist, vielleicht tut es dann doch irgendwann mal wieder eine Homebase.
00: 17:21Julia: Immer schon, irgendwann mal sesshaft werden. Ja, ja, es stimmt also jetzt so mein Büro eingerichtet zu haben und zu sagen: Yes, mein Hintergrund sieht super aus, war richtig cool. Ich lese gerade das Buch "Effortless". Ich weiß nicht, ob du das kennst von Greg McKeown. Also K E O W N ist ein super, schwieriger Name und der spricht, also das ist das zweite Buch. Sein erstes Buch war Essentiallist, The Essentiallist oder "Essentialism" so und in "Effortless" geht es darum, wie kannst du Entscheidungen einmal treffen und nicht jeden Tag aufs Neue? Also vielleicht hilft dir das, wenn du sagst okay, gut, die Supplements sind jetzt vielleicht schwierig oder die TRX-Bänder sind vielleicht schwierig, weil du sie immer an, weil du dafür etwas brauchst. Aber bei mir ist zum Beispiel jetzt so Ich habe gesagt, ich habe einmal die Entscheidung getroffen, die nächsten drei Monate werden jeden Tag 2 bis 5 Kilometer gelaufen oder gerannt und das machst du dann und dann kannst du es einfach tun. Das heißt also, einmal diese Entscheidung zu treffen ich nehme jeden Tag meine Supplements und dann dir irgendwie etwas suchen, was überall funktioniert. Ich meine, du musst nicht deinen Lebensstil ändern, um deine Gewohnheiten reinzupacken, sondern irgendwie mal gucken: Wie könntest du vielleicht das anders formulieren, damit es dir nicht so einen Stress bereitet?
00: 18:35Marion: Guter Aspekt, ja, ich finde, dass das Thema eh so unfassbar spannend. Also ich könnte mich da tot lesen, weil es einfach, weil es eigentlich so klar ist und trotzdem an so vielen Stellen ständig neue Aha-Momente da sind. Es ist so, was sich auch einschleicht, so ganz nebenbei ins Leben und dann diese ehrliche Reflexion auch zuzulassen, zu sagen ja, ja, stimmt, hat er nicht Unrecht hier. Ja.
00: 19:01Julia: Okay, aber dann lass uns mal kurz zurück zu deiner Selbstständigkeit kommen. Also was ich herausgehört habe ist, es war für dich jetzt nicht total klar, ich werde selbstständig, sondern es war einfach nur klar, das was ich jetzt gerade mache, führt mich irgendwie nicht dahin, wo ich hin möchte. Ich brauche was Neues. Was würdest du denn jetzt jungen Menschen raten, die jetzt gerade selber überlegen okay wo will ich eigentlich hin? Wie findet man raus, was man gerne macht? Ich habe sogar gesehen, du warst als Dozentin unterwegs. Also du hast Kontakt mit jungen Menschen. Hast du da eine Antwort, was denen helfen könnte?
00: 19:32Marion: Ich dachte nie, dass ich den Satz mal sage, aber ich beneide nicht die jungen Menschen von heute, weil sie so unfassbar viele Optionen haben. Also als ich damals überlegt habe, was ich studiere, da war, der Katalog war schon dick, aber es war so, ja, es hält sich irgendwo in Grenzen. Ich habe letztens irgendwie so ein Angebot gesehen und ich habe irgendwie, ich weiß gar nicht, wie viele Seiten dieses Dokument hatte mit allein nur an Studienangeboten. Ich glaube Zeit lassen tatsächlich. Also mich hat es so sehr oder ich habe mich wahrscheinlich auch selber unter Druck gesetzt, aber ich bin auch so groß geworden oder so erzogen worden: Keine Lücke im Lebenslauf. Es muss schon alles irgendwie stimmig sein. Und ich habe Kämpfe ausgefochten mit meinem Vater, dass ich nicht direkt studiere, dass ich direkt von der Schule zum Radio gegangen bin. Das hat lange Jahre gekostet, bis er das akzeptiert hatte und bis er am Ende das auch toll fand. Also das hat viel Zeit gekostet. Ich habe mich dann erst, glaube ich Mitte 20 dazu entschieden, parallel zu studieren. Also ich glaube, viel mehr ausprobieren und sich wirklich, wirklich einfach Zeit geben. Das Leben ist was ganz Wunderbares und man muss mich nicht mit 22 alles erreicht haben. Also die jungen Jahre kommen halt nie zurück. Und ich aus der heutigen Sicht würde sagen, ich habe viel zu viel hergeschenkt. Also ich habe die Zeit beim Radio genossen, es waren an vielen Stellen war's gut. Ich habe aber viele Jahre einfach nur für die Arbeit gelebt, nur fürs Vorankommen und nur für's besser werden. Und was kann ich denn noch machen? Und wie kann ich nicht nur mich, sondern den Sender und alles drum und dran voranbringen und einfach funktioniert, bis eben ab und an auch der Körper mal gesagt hat Du spinnst ja hier gerade, mach mal kurz Break. Also das alles irgendwie glaube ich nicht so, nicht so ernst nehmen. Also ich würde, glaube ich aus heutiger Sicht den eigenen Kindern auch raten: Genieß die 20er, also geh reisen, wegen mir machst du drei Ausbildungen und dann wenn du Lust hast mit, es gibt halt irgendwie alle Optionen, wenn du mit 17 nicht Bock hast zu studieren, sondern zu sagen ich mache ne Schreinerei Ausbildung, ja dann mach das doch und wer weiß was danach kommt. Oder du bist einfach happy in dem was du tust. Also ich glaube das was wir vorhin schon hatten, diese Folge der Freude wirklich herauszufinden und sich darauf einzulassen, was macht mir denn wirklich, wirklich Freude. Woran, also ich struggle mit dieser Frage heute noch, weil ich mich erst jetzt die letzten Jahre so wirklich mit dieser Frage Auseinandersetzung immer wieder bei mir selber merke: Darf ich das dann überhaupt, nur, weil es Freude macht? Weil ich genau weiß, wie meine Eltern dann reagieren, wenn ich sage ja, aber es macht mir Freude, aber bringt es denn Geld? Also diese Glaubenssätze, die da allen wahrscheinlich von uns mitgegeben wurden, austesten und nicht so das Gefühl haben, irgendwie bei allen Trends mit dabei sein zu müssen, zwischendrin immer mal wieder zumindest Social Media auszumachen. Ich glaube, das ist sehr, sehr wichtig. Und sich einfach zu gucken, mit welchem Menschen umgebe ich mich, wer tut mir wirklich gut? Da sind es manchmal vielleicht auch harte Entscheidungen, auch bezogen auf die eigene Familie, vielleicht auch mal zu sagen okay, dann haben wir einfach mal drei, vier Jahre, vielleicht wenig Kontakt. Ich brauche das aber gerade weil ich, weil ich sonst von etwas abgehalten werde, was mir einfach gut tut. Ich wäre gerne viel früher mutig diesen Schritt gegangen, aber für mich war es auch.
00: 22:38Julia: Der Schritt in die Selbstständigkeit oder der Schritt der Freude zu folgen?
00: 22:41Marion: Beides. Beides definitiv. Für mich war es nie eine Option. Ich bin nie so groß geworden, also mit Thema Unternehmertum. Auch das macht natürlich was, also in welche Familie werde ich hineingeboren? Ist dieses Thema präsent, wenn man am Abend zusammensitzt, oder ist es halt irgendwie sehr weit weg. Meine Mutter, wenn ich sie heute frage, wie sie das Ganze findet und sie weiß gar nichts, weil sie auch nicht fragt. Sie würde am liebsten sagen bewerbe dich bitte morgen oder lass dich wieder anstellen. Aber sie fragt auch nichts von wegen okay, kannst du denn davon leben? Was machst du denn für ein Umsatz? Ich würde ihr ja auch alles sagen, aber es kommt gar nicht die Frage und da ist einfach nur die Angst da, dieses Unternehmertum, das ist doch alles irgendwie nicht so ganz richtig. Sicher ist doch nur, wenn du angestellt bist. Das haben wir mit Corona gesehen. Ich glaube, die kompletten Kollegen sind dann in Kurzarbeit geschickt worden und nicht mehr alle sind da. Also was ist sicher?
00: 23:30Julia: Gefühlte Sicherheit. Ja, absolut ja. Und ich glaube, der Punkt, den du machst ausprobieren. Weil ich habe am Anfang versucht so ein bisschen das zu zerdenken, was macht mir denn jetzt Freude oder was kann, bei mir ist die Selbstständigkeit so ein bisschen aus der Notwendigkeit geboren mit dem Umzug nach Südafrika und dann habe ich sozusagen dann "Ikigai" gemacht und geguckt okay, was könnte passen, wie kann das funktionieren, um dann irgendwann festzustellen, am Ende musst du es trotzdem einfach machen und dein Tipp irgendwie die 20er zu nutzen, verschiedenste Sachen auszuprobieren, nicht sofort irgendwie festgelegt zu sein, sondern da einfach offen durch die Welt zu gehen, Lernen, lernen, lernen, damit man dann irgendwann zurückgeben kann und sagen kann So, hier, da bin ich jetzt richtig gut drin oder da ist irgendwie, da habe ich ein großes Interesse, das verfolge ich einfach mal weiter.
00: 24:18Marion: Ja, und ich glaube, was ich lange Zeit und wahrscheinlich noch immer komplett unterschätze, ist Netzwerken. Also einfach Menschen kennenlernen und irgendwie da Lust haben, neue Menschen ins Leben zu lassen und gar nicht zu wissen, ob mir der Mensch jetzt was bringt in Anführungsstrichen oder ob das jetzt eine sinnvolle Begegnung ist oder was auch immer. Einfach mit Menschen interagieren, sich ein Netzwerk aufzubauen, da Energie rein zu geben. Ich glaube, das ist etwas, was nie verloren geht. Also jede Form von Extrameile, jede Form von Arbeit, jede Form von ehrlicher Kommunikation und ehrlichem Austausch mit Menschen. Es ist glaube ich wie so ein PayPal Konto, was vielleicht nicht klar ist, wie es danach ausbezahlt wird, weil es ist nicht so, du zahlst Dollar ein und da kommt es wieder raus. Aber du zahlst mit jedem ehrlichen Tun oder mit jeder ehrlichen Kommunikation, aber mit jedem ehrlichen Helfen irgendwie auf dieses Konto ein. Und davon bin ich fest überzeugt. Ich glaube, das trägt mich auch so durch die letzten Jahre, dass ich mir immer gedacht habe, okay, irgendwie war es für was gut, diese Überstunden zu machen und diese Extrameilen zu gehen und noch mehr zu wollen.
00: 25:23Julia: Ach total, du der der Podcast heißt Hidden Champions, weil ich total begeistert bin von Menschen, die eher Dinge so ein bisschen im Verborgenen tun, das nicht sofort jeder sieht, aber einfach ja großartige Resultate haben. Und alle Menschen, die mit dir gearbeitet haben, bestätigen das. Und deswegen habe ich dich eingeladen, also wenn du dich fragst, ob es sich auszahlt, dann kann ich nur sagen, dein Ruf eilt dir voraus. Und es gab ein Grund, warum du hier bist.
00: 25:52Marion: Danke. Zum Glück ist es ein Podcast und man sieht das Rot nicht in meinem Gesicht.
00: 25:57Julia: Ohh, ja genau. Ja, wir machen, wir sehen uns zwar gerade, aber wir haben ja nur das Audio. Dafür ist ja der Podcast da, weil ich meine, passt ja auch sehr gut, du bist Audioexpertin, nicht Podcast, wie würde man sagen Podcast Expertin, sondern Audioexpertin. Ich beschäftige mich ja vor allen Dingen mit dem Thema Kundenreisen, also Customer Journey und Positionierung. Und ich habe gesehen, du bist auf LinkedIn aktiv, du bist bei Instagram hast du ganz tolle Formate, aber du hast keine Website. Woran liegt das?
00: 26:29Marion: Da drückst du einen ganz, ganz wichtigen Punkt. Ich glaube, angefangen damit habe ich schon gefühlt fünf Mal. Und ich glaube, das ist so mit der Grund, warum ich Audio so sehr liebe, weil ich das Gefühl habe, mich mit Audio ausdrücken zu können. Ich glaube, die größte Herausforderung wahrscheinlich für so viele Unternehmer, Coaches, was auch immer da draußen ist es ja wirklich wirklich zu kommunizieren: Wer bin ich denn eigentlich und was macht mich denn anders? Eine Homepage zu haben, wo ich drauf schreibe, weiß ich nicht: Ich mache mit dir Podcast. Da die Worte zu finden, textlich zu finden, das es, dass ich wirklich das ausdrücken kann, wer ich bin und was ich mit dir mache, ist für mich unmöglich. Und dafür haben wir dieses wunderbare Werkzeug Stimme. Ich glaube, deshalb fällt es mir so wahnsinnig schwer, das in irgendeine Textform zu bringen und das auf einer Homepage darzustellen: Ja, wer bin ich denn wirklich? Und was mache ich denn? Jetzt gerade noch schwieriger, weil natürlich jetzt was, was soll denn da jetzt noch drauf? Ich glaube, es spielt aber schon auch wahrscheinlich mit, dass ich wahnsinnig schwierig, glaube ich, über mich selbst positiv groß reden kann. Also ich lasse gerne über mich reden, vielleicht ist es auch ein bisschen ein Ausruhen drauf, aber ich bin irgendwann, vielleicht hat's ja jemand schon mal gehört, vor ein paar Jahren mit Human Design in Berührung gekommen und da hieß es auch das "undefinierte Kehle". Ich hoffe das jetzt irgendwie alles richtig. Ich bin kein Experte, aber dass sozusagen andere Menschen über mich reden und meine Arbeit für mich spricht und ich nicht bewusst aktiv in die Akquise oder ins Bewerben gehe. Deshalb ist es glaube, es ist ein bisschen auch ein Ausruhen. Ich finde es wahnsinnig schwer, auch wer sich jetzt gleich dann vielleicht auch Insta anschaut. Ich weiß gar nicht, wann ich den letzten Post gemacht habe. Über mich wirklich zu reden, wenn ich allerdings an einem Tisch sitze und wir sind gemeinsam essen und jemand fragt einfach nur so nebenbei irgendwas in diese Richtung, dann plappere ich wie ein Wasserfall. Dann müsste man wahrscheinlich einfach nur mitschneiden und da wäre alles da. Ich glaube, es ist wahrscheinlich das Problem, was viele da draußen haben, so wie mit welchen paar Worten kriege ich denn auf der Homepage Menschen, dass sie wirklich, wirklich fühlen, wer ich bin? Das habe ich tatsächlich noch nicht so hinbekommen, dass es sich gut anfühlt, deshalb keine Homepage. Noch nicht. Es wäre schon sinnvoll an so vielen Stellen und ich wollte sie eigentlich im Dezember fertig machen, habe ich aber nicht gemacht.
00: 28:52Julia: Ich kenne das total. Also mach dir da überhaupt gar keinen Kopf. Ich habe für meine erste Webseite auch fünf Monate gebraucht, hatte dann was stehen, war dann total happy und dann war es irgendwie drei Monate später auch wieder so okay, cool, passt nicht mehr. Ist natürlich super schwierig, gerade am Anfang der Selbstständigkeit, wenn man noch nicht so gefestigt ist in dem was man tut. Und ich glaub der wichtige Punkt ist, sich einmal zu überlegen, wie kommen Kunden zu mir? Wie sieht die Kundenreise, also jetzt die Customer Journey aus? An welchen Stellen kann ich irgendwie Begeisterung schaffen? Wie kann ich das irgendwie schaffen, dass ich weiterempfohlen werde? Und wenn es am Anfang ohne Webseite klappt, ist ja wunderbar. Und ich meine, eigentlich hast du schon gesagt, du lässt Leute eigentlich gerne über dich reden. Am Ende kannst du eine Seite machen oder einfach nur Kundenstimmen drauf hast oder wo du immer beschreibst oder nur sagst, was dein Angebot ist, weil das ist schon hilfreich. Was ich merke ist, es gibt Menschen, die präsentieren ihr Angebot in Social Media und geben einmal die platten Fakten und sagen, das das das. Und dann gibt es andere, die gucken sich das immer wieder von verschiedenen Seiten an, Ich habe das jetzt im Dezember, da hat eine einen Workshop zum Thema Networking beworben und ich glaube, ich habe am Anfang gedacht, das brauche ich nicht. Und nach drei Tagen sagte sie: Und by the way, das besprechen wir auch. Okay, krass, ja, gut, wenn das so ist, dann mach ich es doch. Weil ich glaube, es gibt ganz viele Themen, die wir irgendwie angehen wollen würden. Und wenn dir jetzt jemand sagt Hey, pass auf, ich übernehme das Thema Website für dich, wirst du vielleicht auch sagen okay, erzähl mal ein bisschen mehr. Und wenn sie deine Punkte treffen, sagst du okay, gut, hier, nimm bitte, mach es fertig für mich. Ja.
00: 30:38Marion: Definitiv. Ich glaube, dass im Außen viel zu wenig klar ist, was ich eigentlich mache, weil ich es auch viel zu selten kommuniziere. Ich glaube, ich bin so ein bisschen vielleicht auch das mit was die letzten zwei Monate passiert ist oder was diesen Wandel auch so ein bisschen angestoßen hat. Ich habe mich auch ein bisschen darauf ausgeruht, dass das ja schon alles so funktioniert mit Empfehlungen oder mit Plötzlich kommt da jemand, der sagt Du melde dich mal bei dem, der hat irgendwie Lust, da was zu starten. Und es hat sich bislang fast alles ergeben. Ich glaube, bis auf meine ersten drei großen Kunden, da bin ich mutig in die Bresche gesprungen und habe sie angesprochen. Aber ansonsten weiß ich jetzt gar nicht, wann ich mal wirklich Akquise betrieben habe, so richtig. Also wenn, dann ging es schief. Oder wenn, dann habe ich nie was gehört.
00: 31:23Julia: Boah, ist doch eigentlich geil, was für ein Potential da noch ist. Überleg mal, also zu sagen, dass du einfach noch nie Vertrieb gemacht hast und dann zu sagen okay, bisher kann ich davon leben. Was passiert, wenn ich mal richtig gern lebe, ist doch eigentlich super cool.
00: 31:37Marion: Ja am Ende ist, Ich weiß gar nicht, wer das mal gesagt hat, aber am Ende ist ja nicht die Angst vor dem Misserfolg so groß, sondern die Angst vor dem Erfolg, die einen ja lähmt. Und wahrscheinlich würde ich es unterstreichen. Also Absagen kann ich händeln, das ist überhaupt kein Problem, das ist auch völlig in Ordnung. Ich glaube zu wissen, was wäre denn jetzt, wenn plötzlich zehn neue Kunden dastehen? Warte mal, die kannst du gar nicht händeln, das funktioniert nicht. Das heißt, ich muss Entscheidungen treffen, in Richtung Mitarbeiter einstellen und dann kommen die alten Glaubenssätze hoch von wegen Oh mein Gott. Ich erinnere mich nur dran an die Redaktionskollegen und habe 95 % aller Töne im Studio nachgeschnitten, weil sie mir nicht gut genug waren. Und mit diesem Gefühl, das Gefühl ist quasi da wenn ich an Mitarbeiter denke und das auch, boah, wie kann ich das abgeben zu 100 Prozentigen Vertrauen? Und wahrscheinlich klopft beim Erfolg klopfen auch diese Glaubenssätze wieder an, die dann natürlich aufgelöst werden dürfen. Okay, es gibt aber Menschen da draußen, die machen großartige Arbeit und die darfst du halt einfach anziehen. Das war einfach im Radio noch nicht an der Zeit dafür. Aber es darf ja jetzt so weit sein. Wahrscheinlich hindert mich das so ein bisschen zu sagen okay, ich gehe jetzt wirklich die großen Steps und mit Homepage und mit noch mehr Menschen anschreiben und potenziell noch mehr Kunden ran ziehen oder auch größere Projekte heranziehen, die dann mich ja fast dazu zwingen, also wirklich zu handeln. Anders geht es ja gar nicht.
00: 32:59Julia: Okay, also das klingt hervorragend, finde ich. Ja, ich bin sehr gespannt, was sich da noch bei dir entwickelt. Jetzt würde ich da vielleicht noch ein bisschen tiefer einsteigen, was da so passiert. Weil mich interessiert natürlich deine Expertenmeinung. Vielleicht fangen wir erst mal mit dem Thema Podcast an und was würdest du sagen, was braucht ein Podcast heute, um aus der Masse hervorzustechen?
00: 33:21Marion: Ganz viel "Du". Also ich glaube, es gibt so viele Regeln da draußen. Und wie lange hat ein Podcast zu sein und welche Keywords müssen im Namen vorkommen und wie ist der Aufbau und wie wichtig sind die ersten 60 Sekunden und was auch immer. Und an allem ist irgendwo was dran. Ich glaube aber, da glaube ich fest daran habe ich auch schon zu Radiozeiten immer geglaubt, dass unterbewusst viel mehr ankommt. Und wenn du wirklich was cooles zu sagen hast, eine gute Message hast, dann ist erst mal wurscht, wie oft du uploadest oder wie lange deine Folge ist und ob‘s ob der Mittwoch jetzt der beste Podcast Tag ist. Und Menschen werden dich hören und Menschen werden dir folgen, wenn du einfach nur das tust, worauf du wirklich Lust hast. Also nicht zu sagen okay, ich muss ja jetzt Interviews führen, weil darauf kommt es ja an oder ich muss ja jetzt Solofolgen machen oder was auch immer, sondern überleg dir doch einfach mal, worauf hättest du denn einfach wirklich Lust? Und ich glaube, das ist schon mal ein ganz wichtiger Garant dafür. Dann braucht es ganz viel Mut. Weil ich bin der festen Überzeugung, dass ein Podcast mehr Mut braucht als zum Beispiel als würdest du jeden Tag ein Insta live machen, weil wir einfach visuell geprägte Menschen sind und wir uns auch visuell ein bisschen ausruhen können. Wir können die Frisur schön machen und wir können Filter drüber legen und dann noch ein bisschen schminken und ein schönes Oberteil. Aber wenn es eben nur einfach nur deine Stimme ist und nur du allein in einem Raum sitzt, du hast ein Mikrofon vor dir und einfach erzählst, dann bist du ganz du. Und dann aufzumachen und dann zu sagen ich erzähl wirklich das, was mir auf der Seele brennt, woran ich glaube und was, woran ich auch glaube, dass es dich voranbringt und dass es dir weiterhilft. Da musst du ganz schön dolle aufmachen. Und ich glaube, dass viele denken na ja, das ist doch viel, viel spannender, oder Du bist doch viel nervöser, wenn plötzlich eine Kamera auf dich gerichtet ist. Und das ist tatsächlich gar nicht der Fall. Also man würde nicht glauben, welche prominente oder große Politiker vor dem Radiomikrofon aber so klein mit Hut waren, weil es plötzlich anders war. Weil es so gefühlt einmal "Ich zeige mich nackt". Deshalb sind auch nicht alle für noch nicht wahrscheinlich für Podcast gemacht, weil ich mich eben nicht darauf ausruhen kann, wie gut ich gerade vielleicht aussehe oder wie, meine Frisur sitzt ja, das passt schon irgendwie so einigermaßen, sondern es geht halt nur darum, was du sagst. Die Stimme ist halt ein, manche würden sagen ein mieser Verräter, aber er zeigt halt alles, was in dir steckt und er zeigt eben, ob du wirklich was drauf hast. Also das ist hörbar oder ob du halt einfach nur irgendwelche Slogans runterdrescht und irgendwie weiß ich nicht deine Geschichte auswendig gelernt hast und einfach die irgendwie erzählst. Also es ist eigentlich alles, was dich ausmacht, Deine Erfahrungen, deine Erkenntnisse, dein Gesundheitszustand, deine Gefühle, welche Klamotten du gerade trägst, wie wohl du dich fühlst, was auch immer. Deine Stimme gibt alles nach außen und du hast es nicht in der Hand zu sagen Weiß ich nicht, ich fühl mich heute nicht so gut. Ich mach jetzt einfach mal schnell ein Bild, mach so ein Insta Filter drüber und poste das. Das ist halt einfach gemacht. Dir würde man es aber immer anhören und das braucht ganz viel Mut auch zum Beispiel zu sagen, wie du es ganz wunderbar machst, dich zu trauen, andere Fragen zu stellen. Also es klingt so einfach wie na ja, ich weiß noch ein Gespräch mit Schwiegermama, die gesagt hat Ja, ich würde, wenn ich mal den Politiker sehen würde, ich würde da mal ganz andere Fragen stellen. Das glaube ich nicht. Es ist. Ich habe einmal im Gespräch Markus Söder gehabt. Ich weiß nicht, wer ihn mal live erlebt hat. Der Mann ist eine Präsenz, der hat.
00: 36:45Julia: Da hätte man keine anderen Fragen.
00: 36:47Marion: Ich weiß gar nicht. Ich glaub, der ist irgendwie 1,95m, der kommt in den Raum rein und der nimmt ihn ein. Also der ist nicht umsonst an der Stelle, wo er ist. Ob man ihn jetzt mag oder nicht, mag. Da zu sagen, ich stelle jetzt mal eine andere Frage und ich bin mutig, weil es mich wirklich interessiert und ich lasse ihn nicht raus aus der Nummer. Das ist richtig Mut. Also auch da Mut auf Menschen zuzugehen, sie in den Podcast reinzuholen, auch vielleicht zu sagen, der ist vielleicht ein bisschen drüber oder der ist vielleicht mir vielleicht ein bisschen voraus oder was will der denn bei mir in meinem Podcast? Da mutig auch zu sein und zu sagen okay, ich lade den mal ein. Ich glaube, das sind wichtige Aspekte, Also sich zu trauen, wirklich zu sagen, erstmal bevor man startet, will ich das auch überhaupt? Also nicht jeder ist für den, finde ich, für den Podcast gemacht und das hat erst mal nichts mit Stimme zu tun, ob ich potenziell eine gute oder eine schlechte Stimme habe, kann helfen, aber nicht jeder will Synchronsprecher werden. Also das kriegt man schon hin. Und sich einfach inspirieren lassen und sagen okay, wie würde ich denn gerne nach außen gehen? Und was ist die eigentliche Message, mit der ich nach außen gehen möchte?
00: 37:47Julia: Ja, spannend. Das Thema Mut habe ich noch gar nicht so drüber nachgedacht, aber du hast natürlich vollkommen recht. Man macht sich, ja nicht nackig. Es fühlt sich für mich tatsächlich total natürlich an. Ich würde jetzt gar nicht sagen, ich mach mich nackig, aber ich kann mir das schon vorstellen, wenn ich jetzt mit jemandem spreche, den ich noch nie persönlich, also einfach keinen persönlichen Kontakt habe, sondern einfach sage spannender Mensch und sich dann irgendwie da hinzustellen und die gleichen Fragen zu stellen, die ich dir jetzt stelle, ist wahrscheinlich schwieriger also ich bin mal gespannt.
00: 38:13Marion: Spricht aber auch für dich, dass du sehr schon bei dir bist, dass du hinter dem stehst, was du tust. Also das spielt da mit Sicherheit dir mit rein in die Karten, ohne Frage.
00: 38:22Julia: Hoffen wir mal.
00: 38:23Marion: Mal gucken, was du erzählst, wenn du sagst, du hast ein Jahr Podcast Reise hinter dir, was es, was es mit dir gemacht hat?
00: 38:29Julia: Ja, ja, ja, genau. Ja, absolut. Also, ich halte dich auf dem Laufenden, aber du bist zwar mit Podcast bekannt geworden, aber es gibt 1000 Möglichkeiten oder 1000 Möglichkeiten, sich mit der, die Stimme zu nutzen oder Sound zu nutzen. Und ich weiß, dass du jetzt oder du hast angedeutet, dass du experimentiert, wo es hingehen kann und sagt, das Audio darf bleiben und du hast bei LinkedIn geschrieben, du bist auch für zum Beispiel Audio Retreats oder akustische Flyer zu haben. Also so ganz kreative Konzepte kannst du da mal erzählen: Was ist das und was würdest du sagen, welche Trends gibt es da, wo wir Audio noch viel, viel mehr nutzen könnten?
00: 39:06Marion: Also ich glaube, es gibt kaum ein Feld, in das wir nicht Audio integrieren könnten. Ich glaube, dass Podcast an sich oft viel zu einfach gedacht ist, obwohl es natürlich, obwohl ich dem Podcast sehr dankbar bin, weil dadurch die letzten Jahre Audio überhaupt so präsent wurde, also erst dadurch, Apple hat irgendwann angefangen. Spotify ist irgendwann nachgezogen, dadurch kamen Werbekunden, dadurch kamen größere Leute, die den Bereich groß gemacht haben und erst dadurch wird viel über Audio eigentlich überhaupt diskutiert. Plus natürlich das Thema Sprachsteuerung, was immer größer wird, von Alexa angefangen bis hin zu im Auto irgendwie zu kommunizieren. Also das ist einfach eine wunderbare Möglichkeit immer zu kommunizieren, auch wenn du keine Hände frei hast. Also ob die die Mama mit dem Baby auf dem Arm oder im Auto, wenn du dich eigentlich auf den Verkehr konzentrierst. Stimme geht halt immer so und das haben glaube ich immer mehr erkannt und deshalb wird es immer mehr auch eigentlich überall angewandt. Ich glaube, es gibt, ich finde, Stimme ist eine der wunderbarsten Möglichkeiten, wirklich Branding zu betreiben. Also wir können ja ganz viel und ich kann festlegen, dass meine Farbe gelb ist und meine Schrift Arial und was auch immer. Aber das ist alles irgendwie austauschbar. Aber deine Stimme hast halt nur du. Also es gibt die nur einmal auf der Welt und das zu nutzen für das wer du bist oder was du kannst oder es nicht zu nutzen wäre eigentlich unterlassene Hilfeleistung, ist vielleicht ein bisschen übertrieben, aber schade. Nennen wir es schade. Es ist schade. Und klar ist ein Podcast eine einfache Möglichkeit damit zu starten. Zu sagen ich habe, ich habe Lust mit meiner Stimme was zu machen und ich habe eine Geschichte zu erzählen und ich habe ich habe was weiterzugeben. Allerdings eben kannst du auch sagen okay, ich mache jetzt keinen Podcast, den ich regelmäßig und vielleicht einmal die Woche oder alle zwei Wochen bedienen muss, sondern ich mache zum Beispiel einfach einen Audiokurs und mach irgendwie ein Thema groß und biete damit einer gewissen Zielgruppe die Möglichkeit, wirklich einzutauchen in eine Welt, ohne dass ich visuell abgelenkt bin. Also das kann was ganz Einfaches sein, nehmen wir als Beispiel: Du bist Fitnesstrainer zum Beispiel und dann nimmst du Audios, auf die Sie hören, während Sie Ihre 10.000 Schritte machen, weil es wichtig ist, dass Sie sich bewegen. Oder nimmt es sie wirklich mit durch den Tag und sagst am Morgen gibt es immer eine kurze Session, da gibt es einen guten Morgen, eine Motivation für den Tag, vielleicht gibt es zwischendrin also man kann es auch kombinieren da mit mit PDF's, da sind da zum Beispiel Rezepte drin oder zwischendrin gibt es mal irgendeinen Motivationstalk oder was auch immer. Also ich kann das auf zwei Wochen aufbauen, ohne dass ich irgendwo sein muss. Also ich kann sagen, ich muss nicht zwei Wochen irgendwo hinfahren oder auch beim Retreat, also beim Audioretreat, um dort zu sein, sondern ich kann es mir selber zu Hause gestalten und ich kann alles mit einbinden. Ich kann sagen, ich mache verschiedene Audiofiles und bau das aufeinander auf oder ich binde PDFs mit ein. Ich kann auch Lives mit einbinden. Oder ich biete noch zusätzlich eine WhatsApp Gruppe an, wo sie auch noch nachfragen können.
00: 41:52Julia: Also Audio live oder ein visuelles Live dann.
00: 41:55Marion: Ich persönlich würde immer sagen ein Audiolive, weil visuell immer ablenkt. Allerdings wäre es jetzt auch nicht so schlimm, wenn man sagt okay, man macht, dann weiß ich nicht einmal die Woche macht man einen Zoom oder bei Telegram funktioniert es zum Beispiel ganz wunderbar, die Audiofiles zu verschicken, um dann zu sagen ich mache in Telegram sogar das live und ich kann da drin sogar Fragen stellen. Also ich baue das aufeinander auf und sage okay, in diesen zwei Wochen weiß ich nicht. Ich habe einen Audiokurs mal gemacht, da ging es ums Meditieren und das Ziel war, dass ich ohne Musik meditiere, sondern in die Stille komme. Wir haben das quasi so aufgebaut, dass die Files, dass die Pausen immer größer wurden. Und das heißt, du bist durch diese 14 Tage glaube ich, gegangen. Diese Pause und diese Stille wurde immer größer, um am Ende rauszukommen und zu sagen Okay, jetzt bin ich in der Stille und jetzt habe ich es, jetzt habe ich's verstanden. Und das ist einfach eine schöne Form, weil ich sage okay, ich kann Audio einfach in meinen Alltag einbinden, Ich muss nicht irgendwo da sein, ich kann, weiß ich nicht. Ich stelle mir so eine Mutter vor, die hat zwei Kinder, es ist alles unordentlich, vielleicht ist es auch ihr Unrecht zu sagen, weil sie will jetzt nicht in den Zoom rein, ne, ich entspanne mich einfach auf dem Bett und höre das Audio oder geh raus in den Wald und kombiniere das in irgendeiner Form und hole mir dann die Person aufs Ohr. Es ist einfach eine schöne Möglichkeit, auch weil die die Inhalte viel, viel intensiver wirken und weil ich einfach nur akustisch dabei bin und eben nicht abgelenkt bin durch weiß ich nicht, wie siehst du denn gerade aus oder ich bin in so einem Zoom und da sind noch 20 andere Bildchen und da sehe ich einen Hund und da sehe ich plötzlich irgendwie was von rechts reinspitzen. Ich bin immer so ein bisschen abgelenkt, das kann ich mit Audio ganz wunderbar ausschließen.
00: 43:31Julia: Ja, ja, ich finde es total spannend, weil keine Ausrede, keine Ablenkung, du konzentrierst dich auf deine Stimme, weil oder Onlinekurs, die sind jetzt so ein bisschen ausgelutscht. Jeder hat es mal gemacht. Okay, gut, das haben wir verstanden, passives Einkommen. Oder Wenn du sozusagen deine Zeit unabhängig, unabhängig von deiner Arbeitskraft machen möchtest, dann mach doch einen Onlinekurs.
00: 43:50Marion: Absolut.
00: 43:51Julia: Und jetzt sind wir so bei der nächsten Stufe, irgendwie. Jetzt gibt es Masterminds, die Leute machen. Und ich glaube, da gibt es noch so so viel, was irgendwie möglich ist, was man anders machen kann. Und beim Audio. Ich glaube, was bei mir noch dazukommt Ich habe einen Audiokurs gemacht oder angefangen. Die haben aber eins zu eins das Konzept von dem Onlinekurs auf den Audiokurs übertragen und dann eine halbe Stunde lang ein Audio gehabt mit einem sehr, sehr tiefgehenden Wissen, wo man drauf achten sollte oder zumindest ich habe darüber nachgedacht, dass man es denn vielleicht kürzer oder prägnanter macht. Ne, genauso auch hier keine Ablenkung, Fokus auf das Wesentliche, dass man da irgendwie vielleicht noch mal anders angehen muss oder anders denkt. Wer hört sich das an? Es kann natürlich sein, dass du dir während der Autofahrt anhörst, aber wie oft fahren wir wirklich alleine Auto und wann hast du nur die Zeit, sich darauf zu konzentrieren und nichts anderes zu machen? Weil das schöne bei Audio ist Du machst daneben die Wäsche bei einem Hörbuch. Aber wenn es ein Onlinekurs ist, den du aktiv mitgestalten willst, kannst du ja währenddessen nichts anderes tun. Oder du möchtest zumindest mitschreiben oder was auch immer.
00: 44:52Marion: Also deshalb würde ich tatsächlich, ob jetzt Audiokurs oder auch Podcast, ich würde immer eine Art von Höranleitung mit auf den Weg geben. Also wirklich zu sagen, wenn es nur so was ist wie okay, diese nächsten zehn Minuten sind wirklich intensiv. Aber ich möchte, dass du dein Handy auf Flugmodus machst und ich möchte, dass du dich hinsetzt, auch nicht mit schreibst. Am besten sagen ich habe alles unten einmal verlinkt, du kannst dir alles noch mal durchlesen. Nimm diese zehn Minuten jetzt einfach mal nur wahr und dann wird es Folgen geben, wo du sagst du überhaupt nicht schlimm, macht parallel die Wäsche oder weiß ich nicht kraule dein Hund oder gehe raus in den Wald oder manchmal kann es auch sein, beweg dich dabei, weil es noch besser aufgenommen wird. Also sag einfach dazu, wenn es wichtig ist, was du in dem Moment von demjenigen möchtest und ob er es dann macht oder nicht, ist natürlich seine Sache. Aber manchmal glaube ich, ist uns gar nicht als Hörer bewusst, dass das vielleicht jetzt gerade wichtig wäre, entweder mitzuschreiben, nicht mitzuschreiben, die Augen zu schließen, nicht zu schließen, sich zu bewegen oder was auch immer. Also was braucht das, was ich gleich sage? Was braucht es von mir als Hörer, damit es wirklich so aufgenommen wird, wie es es gebraucht? Das würde ich einfach am Anfang immer immer mit dazu sagen. Also Podcast eh. Also wenn es, außer es ist immer das gleiche, aber warum nicht einfach mit einbinden zu sagen nimm dir mal gerade die zwei Stunden lass mal kurz dein Mann Mann sein und gib dem mal die Kinder in die Hand und das ist jetzt deine Zeit und geh am besten raus in den Wald, denk an nichts, nimm die Kopfhörer mit und genieß den Podcast.
00: 46:16Julia: Ja. Yes, I like. Ja, finde ich richtig gut. Ich finde, das unterstreicht das Medium Audio noch mehr, weil du noch präziser sein musst. Du kannst dich nicht verstecken, du musst darauf achten, dass du genaue Anweisungen gibst. Du musst darauf achten, dass das, was du sagst, Sinn macht, auf den Punkt bringt, was du sagen möchtest und nicht so viel ablenkst. Was natürlich, genau das spricht für Video, wenn du sagst, du möchtest irgendwie das Gewohnte geben, aber dadurch kannst du nochmal herausstechen.
00: 46:46Marion: Ja, es braucht viel mehr Erklärung, weil ich kann natürlich in so einem Videocall, ich weiß nicht, ich sag so einen Satz und den meine ich ein bisschen süffisant und dann gucke ich einfach so und dann ist allen klar okay, ich meinte das gerade süffisant. Das hilft mir aber bei Audio halt nichts. Das heißt, ich darf diese Dinge dazu sagen oder auch so was wie Mach gerade mal kurz auf Pause, diesen Podcast oder was auch immer. Nimm dir mal kurz zwei Minuten oder sogar du machst sogar wirklich in deinen Podcast bindest du zwei Minuten Pause ein, legst vielleicht Musik drunter und sagst Nimm dir bitte jetzt diese Zeit und drück jetzt auf Pause, abonniere jetzt, schreib mir jetzt eine Rezension. Also sagen, was du, was du willst und alles was es braucht für den Menschen gegenüber, um es ausführen zu können. Weil ich eben nicht das Bild als als Hilfestellung dabei habe.
00: 47:34Julia: Ja, cool, spannend, spannend. Ja, da bin ich mal gespannt, was da noch für kreative Ergüsse sich ergeben bei dir oder was man da noch so hört. Ich würde mich auf jeden Fall freuen, wenn wir, wir können uns ja gern noch mal austauschen, was da passiert.
00: 47:45Marion: Sehr gerne.
00: 47:46Julia: Oder? Dazu aber nach dem Podcast zum Abschluss noch zwei Fragen. Zum einen: Ich habe gesehen, dass du früher zumindest extrem sportlich unterwegs warst. Welche Rolle spielt Sport in deinem Leben heute?
00: 48:00Marion: Sowohl passiv als auch aktiv eine sehr wichtige. Ich finde es, ich glaube ich kann bei nichts so schön weinen wie bei Sport.
00: 48:07Julia: Echt? Das habe ich noch nie gehört.
00: 48:09Marion: Ich habe einfach mal glaube ich im Dezember irgendwann habe ich so eine Zusammenfassung gesehen von den in München diese Leichtathletikspiele waren jetzt letztes Jahr, die haben einfach nur die Goldmomente zusammengeschnitten und ich saß da und habe Rotz und Wasser geheult.
00: 48:22Julia: Ja, okay.
00: 48:24Marion: Ich habe auch fast schon Fernseher zerschlagen, als Fabian Hambüchen irgendwie zu Gold geturnt hat, weil ich einfach so aufgeregt war. Also es ist pure Emotion, also deshalb könnte ich auch nie, glaube ich, Profisportler sein, weil ich wäre nervöser als alles andere. Auch da glaube ich, es passt so ein bisschen zum Leben, es darf sich auch da irgendwie gerade was Neues finden. Also ich habe mich lange über den Sport definiert. Also Leichtathletik war immer, es war mein Ding und es war ganz wunderbar. Und dann war es irgendwann nur noch ein irgendwie fit halten und Fitnessstudio und so. Mir fehlt auch da so ein bisschen gerade die die Freude. Da darf irgendwie was Neues kommen, was, was mich irgendwie kickt. Also ich könnte mir vorstellen, so wie ich meine in Frankfurt ab und an bin und wenn die dann irgendwie Kanu und wie heißt es rudern, ist es Kanu oder Rudern.
00: 49:09Julia: Ich glaub Rudern.
00: 49:10Marion: Dann sitzen die da im Achter und fahren da ganz entspannt so durch die City. Auch finde ich ein schönes Bild, das könnte ich mir vorstellen, weil ich halt immer Einzelsportler war. Also ich war immer immer alleine und ich bin gar nicht, ich kenne es gar nicht im Team irgendwie zu agieren und das glaube ich da sportlich ins Leben kommen. Aber es ist es ist ein super spannendes Feld in in jegliche Richtung. Also was ist mit mit einem Menschen macht. Ich bin schon todmüde ins Fitnessstudio gegangen und dachte mir heute skippe ich und dann war ich danach hellwach und hatte Energie sonders gleichen.
00: 49:40Julia: Total schön. Ja, ja, vor allem, wenn du vorher quasi im Team gearbeitet hast und dann ist der Einzelsport der Ausgleich, dann müsste jetzt eigentlich das andersrum sein, weil du als Selbstständige so viel man in Kontakt mit Leuten hat, mit Kunden hast, bist du trotzdem ein Einzelkämpfer. Vielleicht muss jetzt der Teamsport her.
00: 49:58Marion: Irgendwie da wieder zurück in die in die Freude glaube ich kommen auch, das ist ein Ziel für dieses Jahr. Ich kann jedem nur empfehlen irgendwie da in die Richtung was zu machen. Das ist schön. Es gibt kein geileres Gefühl, als komplett nass geschwitzt bei 35 Grad ins Fitnessstudio zu gehen, dass alles nass. Es ist alles nass und du weißt irgendwie, du hast es geschafft. Und dann gehst du nach Hause und du kannst eigentlich gar nicht mehr laufen und denkst Ach, dieses Gefühl ist mit kaum was zu vergleichen.
00: 50:23Julia: Ja, okay, cool. Klingt spannend. Und letzte Frage. Gut, wir hatten es jetzt gerade schon von der Freude. Aber wie bringst du Freude in dein Leben? Wie sorgst du dafür, dass du da happy bleibst.
00: 50:32Marion: Ich glaube, ein ganz großes Ding, wahrscheinlich auch bei uns in der Beziehung ist Überraschungen. Ich liebe es Überraschungen zu machen, auch da sehr spontan zu sein und irgendwie irgendwas Kurioses zu planen, was am Ende beiden Seiten Freude macht, weil ich einfach unglaublich gerne Menschen überrasche. Das ist tatsächlich. Das ist Freude pur. Ich bin letztes Jahr doppelt Tante geworden und die zwei sind absolut Freude pur. Das ist. Es ist einfach das schönste Geschenk und man sagt ja, und das ist die zweite Persönlichkeitsentwicklung dann, Mama sein und wenn mit Tante sein sich das schon so anfühlt, dann wow. Alles, was kulinarisch irgendwie gut ist, das ist, das bringt ganz viel Freude also mir dann auch zu erlauben, das hat auch letztes Jahr begonnen auch mal zu sagen, ich gehe mal FineDining, gönn mir diese Kunst auf dem Teller und mir ist es das wert und das ist, das ist schon auch pure Freude. Alles, was mit Österreich zu tun hat, ist pure Freude. Es ist einfach mein Land, in jeglicher Hinsicht. Ich liebe tatsächlich wirklich alles, also das ist nicht nur Arbeit, sondern alles, was mit mir, mit Stimme und Geschichten zu tun hat. Also ich glaube, mich bringt es in die Freude, wenn ich einen Kunden vor mir sitzen habe, der in der Freude ist, weil er dieses Medium für sich entdeckt. Und das ist jeder Podcast, der meinen Laptop verlässt, ist wie so ein Kunstwerk, das einmal raus darf. Und ich bin wahrscheinlich nervöser als das Gegenüber selbst, weil es, es ist, jedes einzelne Ding ist ein kleines Baby und dann zu erleben, dass es, dass es wirkt und dass es Freude bereitet, das es, könnte ich glaube ich Purzelbäume drehen. Also das schönste Gefühl, was es gibt.
00: 52:02Julia: Ja, ja. Und das im eigenen Job zu haben, ist ziemlich, ziemlich cool. Egal was jetzt entsteht oder was noch kommt, einfach diese Basis schon mal zu haben. Ich glaube, dass ist, kannst du echt dankbar für sein.
00: 52:14Marion: Absolut. Bin ich auch.
00: 52:17Julia: Schön, ich danke dir. Falls du zum Abschluss noch irgendwas Wichtiges zu sagen hast, zu Teilen hast, dann darfst du es jetzt tun.
00: 52:23Marion: Also erst mal 1000 Dank für die Einladung. Es ist, obwohl das Feld, irgendwie Kommunikation und Stimme ja, meins ist, ist es trotzdem, es ist wirklich immer noch was anderes, selbst auf der anderen Seite zu sitzen. Es ist auch da, darf es sich, glaube ich, eine neue Rolle finden und ich habe mich unfassbar gefreut über die Einladung. Von daher von Herzen danke dafür, auch für deine Fragen und für deine Offenheit und für dein Zuhören. Ich kann nur sagen, wenn du das gerade hörst und du hast irgendwie so ein Gefühl von "Du hast was zu sagen", dann dann trau dich. Schnapp dir ein Mikro, erzähl deine Geschichte, machs wie früher die Urzeitmenschen oder vielleicht die ein bisschen danach, die am Feuer saßen und sich Geschichten erzählt haben und das weitergetragen wurde, weil ich der festen Überzeugung bin, dass Geschichten Geschichte schreiben. Und dass wir, glaube ich, weitaus weniger Probleme auf der Welt haben, wenn wir den Menschen wieder zuhören und den Geschichten der anderen Menschen zuhören, weil wir dann neue Perspektiven einnehmen können. Ich glaube, das ist mit so das Wichtigste, um einen anderen Menschen zu verstehen. Also komm du ins Erzählen. Aber auch ganz wichtig und das gehört auch zum Podcast dazu, auch mal Klappe halten und zuhören. Nicht umsonst hören wir zwei Ohren und nur einen Mund in anderen erzählen lassen, zuhören und dadurch irgendwie dafür sorgen, dass wir die Qualitäten, die wir gerade haben, die Möglichkeiten einfach auch ausnutzen und wieder mehr in die Kommunikation gehen. Das würde ich mir tatsächlich für die Zukunft wünschen.
00: 53:38Julia: Und wenn du das machst, dann holst du dir Mary dazu. Ich werde alle Links in den Shownotes und verlinken. Und dann nochmal vielen, vielen Dank.
00: 53:46Marion: Ich danke dir.
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